Elisabeth Schmitz wächst in einem bildungsbürgerlichen Elternhaus als jüngste von drei Töchtern des Studienrates August Schmitz und dessen Ehefrau Clara Maria in Hanau auf.
Sie besucht als erste der drei Schwestern eine gymnasiale Mädchenschule. 1914 legt Elisabeth Schmitz das Abitur ab und studiert Geschichte, Theologie und Germanistik in Bonn und Berlin und wird 1920 zur Dr. phil. promoviert. Nach dem Referendariat für den höheren Schuldienst ist Elisabeth Schmitz als Lehrerin in Berlin tätig und unterrichtet ab 1929 als Studienrätin an einem Lyzeum.
In meinem engsten Freundeskreis erlebe ich erschütternd schwer die Folgen der Judenverfolgung.
Elisabeth Schmitz in einem Brief an Karl Barth, April 1933
Elisabeth Schmitz engagiert sich in der evangelischen Kirche und schließt sich 1934 der Bekennenden Kirche an. Im folgenden Jahr fordert sie mit einer Denkschrift die Bekennende Kirche auf, gegen die zunehmende Entrechtung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden zu protestieren. Von ihrer Kirche bleibt jedoch eine eindeutige Stellungnahme gegen die judenfeindlichen Maßnahmen des NS-Regimes aus.
Da sie nicht im nationalsozialistischen Sinne unterrichten möchte, lässt sich Elisabeth Schmitz 1939 mit 45 Jahren in den vorzeitigen Ruhestand versetzen. Sie versteckt zeitweise jüdische Verfolgte in ihrer Wohnung und unterstützt sie finanziell und mit Lebensmittelmarken.
1943 kehrt Elisabeth Schmitz in ihre Heimatstadt Hanau zurück, wo sie das Kriegsende erlebt.
Weiterführendes
Manfred Gailus: Mir aber zerriss es das Herz. Der stille Widerstand der Elisabeth Schmitz, Göttingen 2010