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Biografie

Hildegard Knies

8. Februar 1915, Berlin – 2. Mai 1997, Berlin

Portrait: Hildegard Knies

Hilde­gard Knies be­sucht in Berlin das Luisen-Gym­na­sium. Noch bevor sie 1934 das Abitur macht, trifft sich die junge Frau in ihrem letzten Schuljahr mit einigen Mit­schüle­rin­nen, um sich kritisch mit dem Natio­nal­sozia­lismus aus­ein­an­der­zu­set­zen. Unter­stützt werden sie dabei von ihren Leh­re­rin­nen Elisa­beth Abegg und Elisabeth Schmitz. Dieser Per­so­nen­kreis hält auch in den folgen­den Jahren zusam­men, sie treffen sich, hören aus­län­dische Radio­sen­dun­gen ab und führen politi­sche Ge­sprä­che. 

Hilde­gard Knies en­ga­giert sich mit Elisa­beth Abegg zusam­men in der „Sozialen Arbeits­ge­mein­schaft Berlin-Ost“ (SAG). Die Ge­mein­schaft leistet soziale Arbeit in ärme­ren Berliner Stadt­teilen. Sie lässt sich zur Sozia­larbeiter­in aus­bilden und beginnt ein Studium der Psy­cho­logie. Als Elisabeth Abegg ab 1942 ver­folg­ten Jüdinnen und Juden hilft, wird sie von Hildegard Knies unter­stützt. 

Sie ver­steckt meh­re­re unter­ge­tauchte Jüdin­nen in ihrer kleinen Woh­nung in Char­lot­ten­burg. Unter ihnen befindet sich auch die fünf­jäh­rige Evelyn Goldstein. Elisabeth Knies gibt Evelyn als ihr Pfle­ge­kind aus, bis das Mädchen ein sicheres Quartier in Ost­preußen bekommen kann.Auch nach dem Krieg ist Hilde­gard Knies im sozia­len Bereich tätig. Sie leitet ein Heim für kriegs­ge­schä­dig­te Kinder in Hohen Neu­en­dorf bei Berlin und be­en­det ihr Psycho­logie­studium. 1951 heira­tet sie Kurt Arnold. Sie wird Mit­glied der SPD und ist jahr­zehn­te­lang in der Familien­bera­tung und Nach­bar­schafts­hilfe in West-Berlin tätig. 

Für die Rettung ver­folg­ter Jüdin­nen und Juden im Natio­nal­so­zia­lis­mus erhält Hildegard Arnold 1986 das Bun­des­ver­dienst­kreuz. 

2007, zehn Jahre nach ihrem Tod, wird sie von der israeli­schen Gedenk­stätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.