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Biografie

Käthe Kern

22. Juli 1900, Darmstadt – 16. April 1985, Berlin (DDR)

Portrait: Käthe Kern

Käthe Kern wird 1900 in Darm­stadt ge­bo­ren und wächst in einem poli­tisch und gewerk­schaft­lich aktiven Eltern­haus auf. Früh en­ga­giert sie sich in der Sozialis­tischen Ar­beiter­jugend. 1920 wird die kaufmän­nische Angestellte SPD-Mitglied und tritt im Jahr darauf dem Zentral­verband der An­gestellten bei.

1925 wird Käthe Kern Gewerk­schafts­sekretärin des Allge­meinen Freien Ange­stellten­bundes, der Dach­organi­sation der freien An­ge­stell­ten­verbände. Ab 1928 ist sie ehren­amt­liche Frauen­sekre­tärin und Mitglied im er­wei­ter­ten Bezirks­vorstand der Berliner SPD. Bereits am 23. Juni 1933, einen Tag nach dem Verbot der Partei, wird sie fest­genom­men und mehrere Wochen im Frauen­gefäng­nis Barnim­straße in­haf­tiert. 

Nach ihrer Frei­lassung und der Rück­kehr des ehe­ma­li­gen Ge­werk­schafts­füh­rers und hessischen Innen­minis­ters Wilhelm Leuschner aus dem KZ Lich­ten­burg, mit dem ihre Familie freund­schaft­lich ver­bun­den ist, ar­beiten die beiden ab Juni 1934 zehn Jahre lang eng zusammen. Mit ihrer Hilfe ver­netzt er mehrere Hun­dert Men­schen aus ge­werk­schaft­lichen und sozi­al­demokrati­schen Zu­sammen­hängen. Er ist auch an den Planun­gen für den Um­sturz­ver­such am 20. Juli 1944 be­teiligt. Als eine von weni­gen Per­so­nen aus seinem Um­feld wird Käthe Kern nicht fest­ge­nom­men. 

Nach Kriegs­ende entschei­det sich die Frauen­rechtlerin, in Ost-Berlin zu leben und wird Mit­glied der Volks­kam­mer. Nach ihrem Tod 1985 wird Käthe Kern mit einem Ehrengrab auf dem Fried­hof der So­zia­lis­ten geehrt.