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Biografie

Elfriede Nebgen

11. April 1890, Hildesheim – 22. Oktober 1983, Berlin (West)

Portrait: Elfriede Nebgen

Elfriede Nebgen wird in Hildesheim ge­boren. Sie besucht die Volks­schule, dann die höhere Mädchen­schule und arbeitet nach einer Aus­bildung am Lehrer­innen-Seminar der Ursulinen in Duder­stadt als Lehrerin. 1916 nimmt Elfriede Nebgen ein Studium der National­ökonomie auf, das sie 1921 mit der Promo­tion ab­schließt. Im Herbst 1921 zieht sie nach Berlin. Hier arbeitet Elfriede Nebgen als Refe­rentin im Vor­stand der christ­lichen Ge­werk­schaften und später als Schrift­leiterin des „Zentral­blatts“ der christ­lichen Ge­werk­schaften.

Zusam­men mit Jakob Kaiser, der als führender Ver­treter der christ­lichen Ge­werk­schafts­bewegung gilt, tritt sie nach der Macht­über­nahme durch die NSDAP gegen die Gleich­schal­tung der Gewerk­schaften ein und ist im Wider­stand aktiv. Sie ist Kurierin, knüpft Kontakte zu ver­schie­denen Wider­stands­gruppen und stellt für ge­heime Treffen von Regime­gegner­innen und -gegnern ihre Berliner Wohnung zur Ver­fügung. 

Dort be­teiligt sie sich an illegalen ge­werk­schaft­lichen und poli­ti­schen Bera­tun­gen für eine Re­gier­ungs­über­nahme nach einem ge­planten Staats­streich und fertigt dafür schrift­liche Vor­arbeiten an.

Die Beratungen führender Arbeiter­vertreter … fanden stets bei mir statt.

Elfriede Nebgen in einem Frage­bogen für „Opfer des Faschismus“, 15. Juli 1945

Nach dem Umsturz­versuch vom 20. Juli 1944 wird Elfriede Nebgen von der Gestapo ge­sucht. Ge­mein­sam mit Jakob Kaiser ver­steckt sie sich zehn Monate in einem Keller. Beide können so einer Fest­nahme ent­gehen.

Nach Kriegs­ende beteiligt sich Elfriede Nebgen an der poli­ti­schen Neu­ge­stal­tung Deutsch­lands. 1952 heiratet sie ihren poli­ti­schen Weg­ge­fährten Jakob Kaiser.

Portrait: Elfriede Nebgen

Elfriede Nebgen 

Personen

Weiterführendes

Matthias Frese: Elfriede Nebgen (1890–1983), in: Siegfried Mielke (Hg.): Gewerkschafterinnen im NS-Staat. Biografisches Handbuch, Bd. 2, Berlin 2022, S. 318–338

Antje Dertinger: Frauen der ersten Stunde. Aus den Gründerjahren der Bundesrepublik, Bonn 1989, S. 131–144