Erna Eifler stammt aus einer Berliner Arbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule beginnt sie eine kaufmännische Lehre und ist anschließend als Stenotypistin tätig. 1928 nimmt sie eine Stelle bei der sowjetischen Handelsvertretung an und geht zwei Jahre später nach Moskau, wo sie bis Januar 1931 bei der Firma Metallo-Import arbeitet.
Bereits 1927 in den KJVD und 1931 in die KPD eingetreten, wird Erna Eifler nach ihrer Rückkehr Stenotypistin in der Gruppe um den KPD-Funktionär Wilhelm Bahnick.
Nach Festnahmen in ihrem Umfeld flieht sie im Februar 1935 nach Moskau. In den folgenden Jahren führt sie für die Sowjetunion Spionageeinsätze in China und Holland durch. An einer Spezialschule der Roten Armee wird sie zur Funkerin und Fallschirmspringerin ausgebildet.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1942 kehrt Erna Eifler zusammen mit Willi Börner, Erwin Panndorf und Wilhelm Fellendorf per Fallschirm nach Deutschland zurück. Die bei Allenstein gelandete und mit Funkgeräten ausgestattete Gruppe soll militärische Ziele auskundschaften und Truppenbewegungen beobachten.
In Berlin kommt Erna Eifler einige Nächte bei Else Imme unter, dann halten sie und Wilhelm Fellendorf sich bei dessen Mutter in Hamburg verborgen. Hier vernetzen sie sich mit der kommunistischen Widerstandsgruppe um Jakob Bästlein.
Als ein Bericht aus Widerstandskreisen über die Fallschirmspringerinnen und -springer in die Hände der Gestapo gerät, wird Erna Eifler am 15. Oktober 1942 festgenommen.
Nach mehrfachen Verhören durch die Gestapo wird sie im Frühjahr 1944 in das KZ Ravensbrück verschleppt und dort im Juli 1944 ermordet.
Personen
Weiterführendes
Simone Barck: Erna Eifler: „Verräterin großen Formats”?, in: Simone Barck/Ulla Plener (Hg.): Verrat. Die Arbeiterbewegung zwischen Trauma und Trauer, Berlin 2009, S. 129–140
Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere” Reichshauptstadt. Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945, Berlin 2007, S. 402 und 410