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Biografie

Erna Eifler

31. August 1908, Berlin – 7. Juli 1944, KZ Ravensbrück

Portrait: Erna Eifler

Erna Eifler stammt aus einer Ber­liner Ar­bei­ter­familie. Nach dem Be­such der Volks­schu­le beginnt sie eine kauf­män­ni­sche Leh­re und ist an­schlie­ßend als Ste­no­ty­pis­tin tätig. 1928 nimmt sie eine Stel­le bei der sowje­ti­sch­en Han­dels­ver­tre­tung an und geht zwei Jahre später nach Moskau, wo sie bis Januar 1931 bei der Fir­ma Metallo-Im­port ar­bei­tet. 

Bereits 1927 in den KJVD und 1931 in die KPD ein­ge­tre­ten, wird Erna Eifler nach ihrer Rück­kehr Ste­no­ty­pistin in der Grup­pe um den KPD-Funk­tio­när Wilhelm Bahnick. 

Nach Fest­nah­men in ihrem Um­feld flieht sie im Febru­ar 1935 nach Moskau. In den fol­gen­den Jah­ren führt sie für die Sowjet­union Spio­nage­ein­sät­ze in China und Holland durch. An einer Spezial­schule der Roten Armee wird sie zur Fun­ke­rin und Fall­schirm­sprin­ge­rin aus­ge­bil­det. 

In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1942 kehrt Erna Eifler zusam­men mit Willi Bör­ner, Erwin Pann­dorf und Wil­helm Fellendorf per Fall­schirm nach Deutsch­land zurück. Die bei Allen­stein ge­lan­de­te und mit Funk­ge­rä­ten aus­ge­stat­te­te Grup­pe soll mili­tä­rische Ziele aus­kund­schaf­ten und Trup­pen­be­we­gun­gen beob­achten.

In Berlin kommt Erna Eifler ei­ni­ge Nächte bei Else Imme unter, dann hal­ten sie und Wil­helm Fellen­dorf sich bei des­sen Mut­ter in Ham­burg ver­bor­gen. Hier ver­netzen sie sich mit der kom­mu­nis­ti­schen Wider­stands­gruppe um Jakob Bäst­lein. 

Als ein Bericht aus Wider­stands­krei­sen über die Fall­schirm­sprin­ger­in­nen und -sprin­ger in die Hände der Gesta­po gerät, wird Erna Eifler am 15. Oktober 1942 fest­ge­nom­men. 

Nach mehr­fachen Ver­hö­ren durch die Ges­ta­po wird sie im Früh­jahr 1944 in das KZ Ra­vens­brück ver­schleppt und dort im Juli 1944 er­mordet. 

Portrait: Erna Eifler

Erna Eifler 

Weiterführendes

Simone Barck: Erna Eifler: „Verräterin großen Formats”?, in: Simone Barck/Ulla Plener (Hg.): Verrat. Die Arbeiterbewegung zwischen Trauma und Trauer, Berlin 2009, S. 129–140

Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere” Reichshauptstadt. Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945, Berlin 2007, S. 402 und 410