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Biografie

Käthe Dahlem

geb. Weber

20. März 1899, Berlin – 25. Dezember 1974, Berlin (DDR)

Portrait: Käthe Dahlem

Käthe Weber wächst in Köln in einer sozial­demo­kra­tisch ge­präg­ten Familie auf. Nach Beendi­gung ihrer Schul­zeit arbeitet sie als Ver­käu­ferin. Schon als 14-Jährige tritt sie der sozia­listi­schen Arbeiter­jugend und 1917 der USPD bei. 1919 heiratet Käthe Weber den kom­mu­nis­ti­schen Jung­funktionär Franz Dahlem und wird ein Jahr später Mit­glied der KPD. 1923 zieht das Paar von Köln nach Berlin. Beide sind weiter­hin in der Partei aktiv. Käthe Dahlem wird im Berliner Arbeiter­be­zirk Prenz­lau­er Berg Frauen- und später Politi­sche Lei­terin der KPD-Stra­ßen­zelle Duncker­straße. 

Im Juli 1933 sehen sich Käthe und Franz Dahlem nach den ersten massiven Ver­fol­gun­gen von Kom­mu­nis­tinnen und Kom­mu­nis­ten durch die National­sozialis­ten gezwungen, ins Ausland zu emi­grie­ren. Für die Aus­lands­lei­tung der KPD gehen sie erst nach Paris, dann nach Prag und schließ­lich nach Moskau. Ihre zwei 1919 und 1922 gebo­re­nen Kinder werden bei Verwandten in Sarralbe und in Moskau unter­ge­bracht. 

Von 1936 bis 1938 halten sich Käthe und ihr Mann in Spanien auf und en­ga­gie­ren sich dort auf Seiten der Re­publi­kaner. Käthe Dahlem arbeitet als Sekretärin im Partei­büro der KPD sowie für den deutsch­sprachi­gen Radio­sender „Frei­heits­sen­der 29,8”, der von ihrem Mann Franz Dahlem gelei­tet wird. 1938 kehren Käthe und Franz Dahlem nach Frank­reich zurück. Auch nach der Inter­nie­rung ihres Mannes en­ga­giert sich Käthe Dahlem weiter im Wider­stand, ab 1940 ist sie in der fran­zö­si­schen Résis­tance aktiv. Unter dem Deck­namen Catherine Dallerey lebt sie zeit­weise illegal. 

Ich selber hatte die Gelder der Partei zu ver­wal­ten. Diese Arbeit machte ich bis 1943. Wir hatten vorher eine Arbeit in der Résistance.

Käthe Dahlem, 26. Februar 1974

Nach ihrer Rück­kehr nach Deutsch­land 1945 ist Käthe Dahlem in der KPD und SED aktiv. Sie gehört dem Haupt­frauen­aus­schuss und dem Demo­kra­tischen Frau­en­bund Deutsch­lands (DFD) der DDR an. Käthe Dahlem stirbt 1974 und wird auf dem Sozia­lis­ten­fried­hof in Berlin-Fried­richs­fel­de bei­ge­setzt.