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Biografie

Maria Weiterer

geb. Tebbe

18. Februar 1899, Essen – 1. Dezember 1976, Berlin (DDR)

Portrait: Maria Weiterer

Maria Tebbe wächst in Essen als Toch­ter eines Buch­hal­ters und einer Heb­am­me auf. Sie be­sucht die Volks­schu­le und arbei­tet im Ers­ten Welt­krieg in der Kriegs­für­sor­ge der Stadt­ver­wal­tung Bo­chum. Unmit­tel­bar nach Ende des Ers­ten Welt­kriegs hei­ra­tet sie Mathias Wei­te­rer, von dem sie sich jedoch kurz darauf wieder trennt.

1921 tritt sie in die KPD ein und be­ginnt in der Re­dak­tion des von der Partei her­aus­ge­ge­be­nen „Ruhr-Echo” zu arbei­ten. Maria Wei­te­rer gehört dem Fra­uen­se­kre­ta­riat der KPD-Be­zirks­lei­tung Ruhr­gebiet an und ist Leite­rin des Roten Frau­en- und Mäd­chen­bunds (RFMB) Ruhr. 1927 nach Berlin be­ru­fen, arbei­tet sie zu­nächst als Bun­des­se­kre­tä­rin des RFMB. Nach Grün­dung der Re­vo­lu­tio­nären Gewerk­schafts-Op­po­si­tion (RGO) wird sie Mit­ar­bei­te­rin in deren Reichs­leitung. 

Nach der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­über­nah­me enga­giert sich Maria Weite­rer im kom­mu­nis­ti­schen Wider­stand. Sie wird am 1. Sep­tem­ber 1933 von der Ge­stapo in „Schutz­haft“ ge­nom­men und bis März 1934 im KZ Moringen in­haf­tiert. Nach ihrer Ent­las­sung aus dem KZ flieht sie in die Tsche­cho­slo­wa­kei. Im deutsch-tsche­chi­schen Grenz­ge­biet ist sie an der „Grenz­ar­beit” der KPD nach Deutsch­land hinein be­tei­ligt. Ende 1934 aus der Tsche­cho­slo­wa­ki­schen Repu­blik aus­ge­wie­sen, gelangt sie nach Stationen in der Sowjet­union und der Schweiz nach Frankreich, wo sie bis zu ihrer Inter­nie­rung im Lager Rieu­cros für die Emi­gra­tions­lei­tung der KPD in Paris tätig ist. 1941 geht Maria Wei­te­rer über den un­be­setz­ten Teil Frank­reichs er­neut in die Schweiz. 1944 schließt sie sich in Paris der Hilfs­or­ga­ni­sa­tion „Unita­rian Service Commitee” des ameri­ka­nischen Flucht­hel­fers Noel H. Field an, um Ver­fol­gten des NS-Re­gimes zu helfen. 

Maria Weiterer kehrt im August 1945 nach Deutschl­and zurück. Sie ist als Gewerk­schafts­sek­re­tä­rin im Deut­schen Ge­werk­schafts­bund (DGB) in Hei­del­berg tätig und Mit­glied der KPD Bezirks­lei­tung Baden. 

1946 sie­delt sie in die Sowje­tische Be­sat­zungs­zo­ne (SBZ) über und be­tei­ligt sich am Auf­bau des Demo­kra­ti­schen Frau­en­bun­des Deut­schland (DFD). 1947 ist sie Ge­ne­ral­sek­re­tä­rin des DFD. Von 1959 bis 1965 arbei­tet sie in Ost-Ber­lin als Haupt­re­fe­ren­tin im Kultur­mi­nis­te­rium der DDR. Sie ist Mit­glied der SED.

Portrait: Maria Weiterer

Maria Weiterer