Charlotte Kirst absolviert nach dem Besuch der Volksschule und einer Handelsschule eine kaufmännische Ausbildung und arbeitet anschließend als Kontoristin. Sie schließt sich dem Zentralverband der Angestellten an und wird 1926 Mitglied der SPD. Zwischen 1928 bis 1933 arbeitet sie als Sekretärin bei der SPD-Reichstagsfraktion, unter anderem für Rudolf Breitscheid. Nach 1933 ist sie als Stenotypistin tätig.
1936 lernt Charlotte Kirst den Kommunisten Robert Uhrig kennen, den sie im November 1940 heiratet. Robert Uhrig, der 1934 zu 21 Monaten Zuchthaus verurteilt worden ist, setzt nach seiner Entlassung den Widerstand gegen das NS-Regime fort und baut erneut kommunistische Betriebsgruppen auf.
Charlotte Uhrig unterstützt ihn in seiner Arbeit gegen das NS-Regime. Sie ist seit 1941 Leiterin einer Personalabteilung im Daimler-Benz Werk in Berlin-Marienfelde und beschafft Informationen und geheime Unterlagen über die Rüstungsproduktion, die der sowjetischen Botschaft zugeleitet werden.
Zudem steht sie in Kontakt mit der Widerstandsgruppe Europäische Union um Anneliese und Georg Groscurth und unterstützt verfolgte Genossinnen und Genossen sowie deren Familien.
Sie entgeht der Verhaftungswelle gegen die Uhrig-Gruppe im Februar 1942, wird aber am 3. Mai 1943 festgenommen. Im Prozess vor dem „Volksgerichtshof” wird Charlotte Uhrig am 17. April 1944 aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Sie kommt jedoch nicht frei, sondern wird in das Konzentrationslager Ravensbrück überstellt, wo sie Ende April 1945 ihre Befreiung erlebt. Robert Uhrig ist am 21. August 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden ermordet worden.
Charlotte Uhrig übernimmt nach dem Krieg die Leitung eines antifaschistischen Frauenausschusses beim Bezirksamt Berlin-Schöneberg, siedelt dann aber in den Ostteil der Stadt über. Sie schließt sich der SED an und ist in den folgenden Jahren in der Deutschen Verwaltung des Innern sowie für verschiedenen DDR-Ministerien tätig.