Melanie Steinmetz schließt 1933 in Hamburg ihr Lehramtsstudium mit dem Staatsexamen ab. Danach arbeitet sie in einer Buchhandlung in Stettin (Szczecin). 1937 geht sie nach Berlin. Dort ist sie beim Rembrandt-Verlag und später beim Propyläen Verlag tätig.
In Berlin besucht Melanie Steinmetz regelmäßig Gottesdienste der Dahlemer Bekenntnisgemeinde. 1938 tritt sie der Bekennenden Kirche bei. In Dahlem kommt sie mit dem Helfer- und Helferinnenkreis rund um Franz Kaufmann in Kontakt. Gertrud Staewen vermittelt ihr Jüdinnen und Juden, für die sie Lebensmittel und Geld sammelt. Zudem kümmert sie sich gemeinsam mit Helene Jacobs um einen jüdischen Jungen.
Am 21. August 1943 wird Melanie Steinmetz festgenommen und zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Während ihrer Haft in verschiedenen Berliner Gefängnissen übernimmt sie Hausarbeiten und ist im Sanitätsdienst tätig. Am 17. Oktober 1944 wird ihrem Gnadengesuch stattgegeben. Sie wird mit der Auflage entlassen, in einem kriegswichtigen Rüstungsbetrieb Dienst zu leisten.
1984 soll Melanie Steinmetz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet werden. Sie verweigert die Annahme, weil sie eine offizielle Ehrung für ihre Hilfeleistung ablehnt.
Personen
Weiterführendes
Katrin Rudolph: Hilfe beim Sprung ins Nichts. Franz Kaufmann und die Rettung von Juden und „nichtarischen“ Christen, in: Publikationen der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Band 7), Berlin 2017, S. 163–168