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Biografie

Melanie Steinmetz

11. Januar 1908, Stettin (Szczecin) – 6. Februar 2009, Lübeck

Portrait: Melanie Steinmetz

Melanie Steinmetz schließt 1933 in Hamburg ihr Lehr­amts­stu­di­um mit dem Staats­exa­men ab. Da­nach ar­bei­tet sie in einer Buch­hand­lung in Stettin (Szczecin). 1937 geht sie nach Berlin. Dort ist sie beim Rem­brandt-Verlag und spä­ter beim Propyläen Ver­lag tä­tig.

In Berlin be­sucht Melanie Steinmetz re­gel­mäß­ig Gottes­diens­te der Dahlemer Be­kenntnis­ge­mein­de. 1938 tritt sie der Be­ken­nen­den Kirche bei. In Dahlem kommt sie mit dem Helfer- und Helferin­nen­kreis rund um Franz Kaufmann in Kontakt. Gertrud Staewen ver­mittelt ihr Jü­dinnen und Juden, für die sie Lebens­mittel und Geld sammelt. Zudem kümmert sie sich ge­meinsam mit Helene Jacobs um einen jü­dischen Jungen.

Am 21. August 1943 wird Melanie Steinmetz fest­ge­nom­men und zu ein­ein­halb Jah­ren Ge­fäng­nis ver­ur­teilt. Wäh­rend ih­rer Haft in ver­schie­de­nen Berliner Ge­fäng­nis­sen über­nimmt sie Haus­ar­bei­ten und ist im Sa­ni­täts­dienst tä­tig. Am 17. Oktober 1944 wird ihrem Gnaden­gesuch statt­ge­ge­ben. Sie wird mit der Auf­lage ent­lassen, in ei­nem kriegs­wich­ti­gen Rüs­tungs­be­trieb Dienst zu leis­ten.

1984 soll Melanie Steinmetz mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz aus­ge­zeich­net wer­den. Sie ver­wei­gert die An­nah­me, weil sie ei­ne of­fi­zi­elle Eh­rung für ihre Hil­fe­leis­tung ab­lehnt.

Portrait: Melanie Steinmetz

Melanie Steinmetz 

Weiterführendes

Katrin Rudolph: Hilfe beim Sprung ins Nichts. Franz Kaufmann und die Rettung von Juden und „nichtarischen“ Christen, in: Publikationen der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Band 7), Berlin 2017, S. 163–168