Sophie Scholl wächst in einem liberalen protestantischen Elternhaus auf. Als 13-Jährige tritt sie gegen den Willen der Eltern in den „Bund Deutscher Mädel” in der „Hitler-Jugend” ein, wo sie bis zur Gruppenleiterin aufsteigt. Ab 1937 distanziert sich Sophie Scholl vom Nationalsozialismus.
Nach dem Abitur 1940 macht sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin und studiert nach dem Arbeits- und Kriegshilfsdienst ab Mai 1942 in München. In dieser Zeit schließt sich Sophie Scholl einer Gruppe an, in der auch ihr älterer Bruder Hans aktiv ist.
Die Studentinnen und Studenten wollen sich der Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus entziehen und ihre geistige Unabhängigkeit bewahren. Ab Juni 1942 rufen sie in vier von Hans Scholl und Alexander Schmorell verfassten Flugblättern der Weißen Rose zum Widerstand gegen die Diktatur auf. Sophie Scholl hält Kontakt zu Gleichgesinnten in Ulm und wirkt im Januar 1943 an der Herstellung und Verbreitung des fünften Flugblattes mit.
Die geistige Freiheit des Menschen wird in einer Weise eingeschränkt, die meinem inneren Wesen widerspricht.
Sophie Scholl in der Vernehmung durch die Gestapo, 18. Februar 1943
Am frühen Morgen des 18. Februar 1943 legen Sophie und Hans Scholl in der Münchner Universität Kopien vom sechsten Flugblatt aus und werfen sie in den Lichthof des Gebäudes.
Sie werden noch in der Universität festgenommen, am 22. Februar 1943 vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und noch am selben Tag im Strafgefängnis München-Stadelheim ermordet.
Weiterführendes
Hans und Sophie Scholl: Briefe und Aufzeichnungen, hg. von Inge Jens, Frankfurt am Main 1984