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Biografie

Eva Rittmeister

geb. Knieper

5. Juli 1913, Zeitz – 19. Juli 2004, Remchingen

Portrait: Eva Rittmeister

Eva Knieper ab­sol­viert nach der Schu­le zu­nächst ei­ne Aus­bil­dung als Kin­der­kran­ken­schwes­ter und ar­bei­tet spä­ter als Kran­ken­pfle­ger­in und Bü­ro­an­ge­stell­te.  

Im Feb­ru­ar 1938 lernt sie John Ritt­meister ken­nen. Seit Juni 1939 be­sucht sie die Heil­sche Abend­schule und legt dort Mitte März 1940 das Abi­tur ab. Am 11. Juli 1939 hei­ra­tet sie den Neu­ro­lo­gen Dr. John Ritt­meis­ter. Eva Ritt­meis­ter ent­wickelt sich zur Schau­spie­le­rin, Sänge­rin und Künst­le­rin und be­ginnt 1942 die Aus­bil­dung an ei­ner Schau­spiel­schule. 

Freun­din­nen und Freun­de von Eva Ritt­meister aus der Abend­schule, etwa Fritz Thiel, Ursula Goetze und Fried­rich Reh­mer, tref­fen sich oft beim Ehe­paar Ritt­meis­ter zu Dis­kus­sions­abenden. Der Kreis orien­tiert sich an huma­nis­ti­schen Maß­stäben. Weih­nach­ten 1941 ler­nen sich die Ehe­paare Ritt­mei­ster und Schulze-­Boysen ken­nen. Eva und John Ritt­meis­ter kom­men so mit dem Wi­der­stands­kreis um Harro Schulze-­Boysen in Kon­takt.

John Ritt­meis­ter wird am 26. Sep­tem­ber 1942 ge­mein­sam mit seiner Frau Eva fest­ge­nom­men. Er wird am 12. Feb­ru­ar 1943 zum To­de ver­ur­teilt und am 13. Mai 1943 in Berlin-Plötzen­see er­mor­det. 

Eva Ritt­meis­ter wird we­gen „Ab­hörens feind­li­ch­er Sen­der” zu drei Jah­ren Ge­fäng­nis ver­urteilt und im April 1945 aus der Haft ent­lassen.

Nach Kriegs­en­de setzt sie die Aus­bil­dung an der Dres­de­ner Hoch­schule für Musik und Thea­ter fort und ist dann Spre­che­rin beim Lan­des­sen­der Dres­den. 1947 hei­ra­tet sie den Unter­neh­mer H. Hilde­brand und zieht nach Bre­men, wo 1948 ihr Sohn John ge­bo­ren wird. Bis 1961 ist sie in der Spiel­waren­firma der Fa­mi­lie tä­tig und zieht dann mit ih­rem Mann nach St. Mär­gen, wo sie bis 1973 ei­ne Pen­sion lei­tet. Im Ruhe­stand lebt sie zu­nächst in Frei­burg-Hoch­dorf. 

Eva Hilde­brand stirbt am 19. Juli 2004 in Remchin­gen in der Nä­he von Pforz­heim.

Weiterführendes

Regina Griebel / Marlies Coburger / Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation, Halle/S. 1992, S. 172f.

Hans Coppi / Jürgen Danyel / Johannes Tuchel (Hrsg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994

Johannes Tuchel: „... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.” Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022