Eva Knieper absolviert nach der Schule zunächst eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester und arbeitet später als Krankenpflegerin und Büroangestellte.
Im Februar 1938 lernt sie John Rittmeister kennen. Seit Juni 1939 besucht sie die Heilsche Abendschule und legt dort Mitte März 1940 das Abitur ab. Am 11. Juli 1939 heiratet sie den Neurologen Dr. John Rittmeister. Eva Rittmeister entwickelt sich zur Schauspielerin, Sängerin und Künstlerin und beginnt 1942 die Ausbildung an einer Schauspielschule.
Freundinnen und Freunde von Eva Rittmeister aus der Abendschule, etwa Fritz Thiel, Ursula Goetze und Friedrich Rehmer, treffen sich oft beim Ehepaar Rittmeister zu Diskussionsabenden. Der Kreis orientiert sich an humanistischen Maßstäben. Weihnachten 1941 lernen sich die Ehepaare Rittmeister und Schulze-Boysen kennen. Eva und John Rittmeister kommen so mit dem Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen in Kontakt.
John Rittmeister wird am 26. September 1942 gemeinsam mit seiner Frau Eva festgenommen. Er wird am 12. Februar 1943 zum Tode verurteilt und am 13. Mai 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Eva Rittmeister wird wegen „Abhörens feindlicher Sender” zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und im April 1945 aus der Haft entlassen.
Nach Kriegsende setzt sie die Ausbildung an der Dresdener Hochschule für Musik und Theater fort und ist dann Sprecherin beim Landessender Dresden. 1947 heiratet sie den Unternehmer H. Hildebrand und zieht nach Bremen, wo 1948 ihr Sohn John geboren wird. Bis 1961 ist sie in der Spielwarenfirma der Familie tätig und zieht dann mit ihrem Mann nach St. Märgen, wo sie bis 1973 eine Pension leitet. Im Ruhestand lebt sie zunächst in Freiburg-Hochdorf.
Eva Hildebrand stirbt am 19. Juli 2004 in Remchingen in der Nähe von Pforzheim.
Weiterführendes
Regina Griebel / Marlies Coburger / Heinrich Scheel: Erfasst? Das Gestapo-Album zur Roten Kapelle. Eine Foto-Dokumentation, Halle/S. 1992, S. 172f.
Hans Coppi / Jürgen Danyel / Johannes Tuchel (Hrsg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994
Johannes Tuchel: „... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.” Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022