Die in Berlin geborene Hildegard Loewy ist bis zum Verbot der zionistischen Jugendorganisation 1938 Mitglied des Hashomer Hatzair (Der junge Wächter).
Nachdem ihr Versuch auszuwandern scheitert, legt sie 1940 als eine der letzten Schülerinnen am Jüdischen Gymnasium das Abitur ab und beginnt im Anschluss eine Ausbildung als Grafikerin bei der Jüdischen Gemeinde.
Wenn uns Juden jemals wieder der Platz als gleichberechtigte Staatsbürger … eingeräumt werden sollte, so könnte dies … nur dadurch geschehen, wenn … einer anderen Regierungsform in Deutschland das Wort gegeben würde.
Hildegard Loewy während eines Verhörs durch die Gestapo, 20. Juli 1942
Als Hildegard Loewy diese aufgrund antisemitischer Bestimmungen nicht beenden kann und als Schreibkraft arbeiten muss, engagiert sie sich gegen die nationalsozialistische antisemitische Politik und den Krieg.
Sie beteiligt sich an Flugblattaktionen, stellt ihre Wohnung für geheime Treffen zur Verfügung und unterstützt die Aktionen der kommunistisch-zionistischen Widerstandsgruppe um Herbert und Marianne Baum und Joachim Franke gegen die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“.
Mitte Juli 1942 wird Hildegard Loewy festgenommen und während der folgenden Verhöre schwer misshandelt. Sie unternimmt einen Fluchtversuch aus dem Gefängnis Moabit in Berlin, der jedoch scheitert.
Am 10. Dezember 1942 wird die erst 20-Jährige vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und am 4. März 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Ihre Eltern werden am 12. Januar 1943 und am 6. März 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Auch sie werden ermordet. Nur Hildegard Loewys jüngere Schwester Eva überlebt. Sie kann 1939 Deutschland verlassen und gelangt über Dänemark und die Sowjetunion nach Palästina.