Die gelernte Stenotypistin und Telefonistin Frieda Krüger gehört seit 1919 der KPD an. Mit 20 Jahren geht sie zum ersten Mal nach Moskau und ist dort in der Kommunistischen Jugend-Internationalen (KJI) beschäftigt. Wieder zurück in Berlin, arbeitet sie für kurze Zeit zunächst für das Zentralkomitee (ZK) der KPD und dann bis 1927 für die sowjetische Handelsvertretung. Nach einem weiteren Aufenthalt in Moskau wird sie Frauenleiterin der KPD Berlin-Brandenburg.
1929 in das Zentralkommitee gewählt, wird Frieda Krüger im gleichen Jahr Berliner Stadtverordnete der KPD. Ihre politische Laufbahn setzt sie als Frauenleiterin der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) fort und geht Anfang der 1930er Jahre erneut nach Moskau. Dort ist sie bis 1934 im Frauensekretariat der Roten Gewerkschafts-Internationalen (RGI) tätig.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wird nach ihr als hoher KPD-Funktionärin polizeilich gefahndet. Bis 1937 arbeitet sie trotz der damit verbundenen Gefahren von der Tschechoslowakei aus für die nun verbotene KPD. Ihr gelingt es, als Kurierin mehrfach die Grenze nach Deutschland zu passieren und Materialien ins Land zu bringen.
Seit August 1937 lebt sie in der Schweiz und hält aus Sicherheitsgründen nur noch lose ihre Verbindungen zu deutschen Parteigenossinnen- und Genossen aufrecht.
Im Oktober 1945 kehrt Frieda Krüger in ihre Heimatstadt Berlin zurück. Sie engagiert sich als Frauensekretärin im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) und ist im Bundesvorstand der Organisation aktiv.
Nach ihrem Umzug von West- nach Ost-Berlin 1949 ist sie erste Vorsitzende der Gewerkschaft Handel und seit 1953 als Inspekteurin und Referentin beim Vorsitzenden des FDGB-Bundesvorstandes Herbert Warnke tätig.
Weiterführendes
Siegfried Mielke/Peter Rütters, Krüger, Frieda (Ella) (1900-1991). Westemigration als Karrierehemmnis, in: Siegfried Mielke (Hg.): Gewerkschafterinnen im NS-Staat. Verfolgung, Widerstand, Emigration, Bd. 1, Essen 2008, S. 227-233