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Biografie

Frieda Koschmieder

geb. Dunkel

19. Juli 1897, Zinten (Kornewo) – 12. April 1984, Mölln

Portrait: Frieda Koschmieder

Frieda Dunkel wird 1897 im ostpreußischen Zinten geboren. Nach Be­en­di­gung ihrer Schul­zeit arbeitet sie als Erzieherin in ver­schiedenen Privat­haus­halten und als Probe­schwester im Dia­ko­nis­sen­kran­ken­haus von Danzig. 

Ab 1918 be­sucht sie regel­mäßig Ver­samm­lungen der Glau­bens­gemein­schaft der Ern­sten Bibel­forscher – ab 1931 Zeugen Jehovas – und lernt dort auch ihren späteren Ehemann Oskar Koschmieder kennen. Nach der Ehe­schlie­ßung 1920 lassen sich beide als Zeugen Jehovas taufen. Auch die in den Folge­jahren geborenen Töchter Ruth, Hermine und Christa werden im Glau­ben der religiösen Gemein­schaft erzogen. 

Nach der Besetzung Danzigs durch deutsche Truppen 1939 werden die Zeugen Jehovas auch hier verfolgt. Die Familie Koschmieder hält jedoch an ihrem Glauben fest. Ihre Woh­nung dient als An­lauf­stelle für Kuriere, als La­ger­ort für verbotene Schrif­ten und wird für Ver­samm­lun­gen genutzt.

Am 13. Juni 1943 werden Frieda Koschmieder, ihr Mann Oskar, ihre Tochter Hermine und der Kurier und Wehr­dienst­verweigerer Horst Günther Schmidt in der Woh­nung der Familie Koschmieder festgenommen. Wegen ihrer Zu­gehörig­keit zu den Zeu­gen Je­ho­vas, der Werbung weiterer Anhänger, der Ver­tei­lung von Schrif­ten und der Be­her­ber­gung eines Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rers wird Frieda Koschmieder am 28. Januar 1944 vom Son­der­gericht Danzig zu drei Jahren Zucht­haus ver­ur­teilt. 

Will lieber sterben, als diese Arbeit weitermachen.

Aus einem Bericht über Frieda Koschmieders Arbeits­ver­weiger­ung, 1944

In den folgenden Jahren ist sie im Frau­en­zucht­haus Tapiau und im Zucht­haus Wald­heim in­haf­tiert. In Haft wirbt sie weiter für ihre Glau­bens­ge­mein­schaft, sodass sie in eine Einzel­zel­le gesperrt wird. Aus Glaubens­gründen ver­wei­gert sie in Haft die ihr zu­ge­teil­te Arbeit an Uni­for­men der Wehr­macht. 

Nach ihrer Ent­las­sung 1945 kehrt Frieda Koschmieder kurz­zeitig in ihre Heimatstadt Danzig zurück. Ab 1950 bis zu ihrem Tod im Jahr 1984 lebt sie in Mölln, wo sie sich weiter für die Zeugen Jehovas engagiert.

Portrait: Frieda Koschmieder

Frieda Koschmieder