Hildegard Jacoby absolviert nach dem Besuch der Höheren Handelsschule eine Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin an der Sozialen Frauenschule in Berlin und ist anschließend im Staatsdienst tätig.
Nach 1933 verliert Hildegard Jacoby, deren Vater jüdischer Herkunft ist, aus rassistischen Gründen ihre Arbeit. In den folgenden Jahren findet sie eine Anstellung in Privathaushalten, bei einem Patentanwalt und schließlich in einem Pfarrbüro. Seit 1941 ist Jacoby in der Geschäftsstelle des Bruderrats der Bekennenden Kirche von Berlin-Brandenburg beschäftigt.
Bei einem Bekenntnisgottesdienst in Berlin-Friedenau lernt sie Helene Jacobs kennen und unterstützt in der Folgezeit die Arbeit des Kreises um Franz Kaufmann. Hildegard Jacoby beschafft Lebensmittelkarten und gefälschte Ausweise für Verfolgte und stellt teilweise auch ihre eigenen Papiere zur Verfügung.
Im August 1943 wird sie gemeinsam mit fast fünfzig weiteren Personen festgenommen und im Sammellager in der Großen Hamburger Straße in Berlin gefangen gehalten. Nach Abschluss der Ermittlungen wird Hildegard Jacoby in das Frauengefängnis Berlin-Moabit überstellt und am 11. Januar 1944 vom Sondergericht III bei dem Landgericht Berlin zu eineinhalb Jahren Gefängnishaft verurteilt.
Wegen einer schweren Erkrankung wird sie am 29. April 1944 aus der Haft im Frauengefängnis Leipzig-Kleinmeusdorf entlassen. Sie stirbt wenige Wochen später in Berlin.
An Hildegard Jacoby wird in einer Gedenkstätte in einer Krypta im Dom von Brandenburg/Havel erinnert.