Katharina Emmermann wächst in einer Kölner Arbeiterfamilie auf. Sie ist als Kontoristin tätig und engagiert sie sich in der Jugendgruppe der Gewerkschaft der Angestellten (GDA). 1926 tritt sie dem Kommunistischen Jugendverband (KJVD) und 1928 der KPD bei. 1927 heiratet sie den KJVD-Funktionär Walter Hochmuth, mit dem sie nach Hamburg zieht.
Wegen der Verbreitung kommunistischer Flugblätter wird Katharina Hochmuth 1934 zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die sie bis Ende 1935 im Gefängnis Lübeck-Lauerhof verbüßt. 1938 erneut festgenommen, wird sie im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel festgehalten. 1940 lässt sie sich scheiden und heiratet ein Jahr später in zweiter Ehe den Kommunisten Franz Jacob.
Die Entscheidung war nicht leicht. Aber Unrecht sehen und nichts dagegen tun? Ich musste vor mir und meinen Kindern bestehen können.
Katharina Jacob nach 1945 in einem Interview
Katharina Jacob beteiligt sich am Aufbau des Widerstandsnetzwerks um ihren Mann, Bernhard Bästlein und Franz Abshagen. Sie organisiert Treffen und überbringt Geldspenden zur Unterstützung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern sowie Kriegsgefangenen. Als Franz Jacob im Herbst 1942 untertauchen muss und nach Berlin flieht, hält sie den Kontakt zu den Kreisen in Hamburg aufrecht.
Im Juli 1944 werden weitere Angehörige der Gruppe festgenommen, darunter auch Katharina Jacob. Der „Volksgerichtshof“ spricht sie aus „Mangel an Beweisen“ im September 1944 frei, während Franz Jacob zum Tode verurteilt und wenig später ermordet wird. Sie kommt in „Schutzhaft“ und wird ins KZ Ravensbrück verschleppt, wo sie bis zur Befreiung am 30. April 1945 interniert ist.
Nach Kriegsende lässt sich Katharina Jacob zur Lehrerin ausbilden und arbeitet 25 Jahre lang an einer Hamburger Schule. Sie engagiert sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) und in der DKP.
1992 wird in Hamburg Groß-Borstel eine Straße nach ihr benannt.
Weiterführendes
Karen Holtmann: Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe vor dem Volksgerichtshof. Die Hochverratsverfahren gegen die Frauen und Männer der Berliner Widerstandsorganisation 1944-1945, Paderborn 2010
Kinder des Widerstands (Hg.): Katharina Jacob: Widerstand war mir nicht in die Wiege gelegt, Hamburg 2020