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Biografie

Louise Dünninghaus

geb. Kröger

27. Mai 1896, Hamburg – 1. Mai 1973, Berlin (DDR)

Portrait: Louise Dünninghaus

1896 in Ham­burg ge­bo­ren, be­sucht Louise Kröger die Volks- und kauf­män­ni­sche Fort­bil­dungs­schu­le und ar­bei­tet an­schlie­ßend als Ste­no­ty­pis­tin in ihrer Heimat­stadt. 

Seit ihrem 16. Lebens­jahr ist sie in der So­zi­al­de­mo­kra­ti­sch­en Ar­bei­ter­ju­gend (SAJ) aktiv, 1914 wird sie Mit­glied der SPD. Ein paar Jahre später wendet sie sich ge­mein­sam mit Georg Dünning­haus, den sie 1919 heiratet, der kom­mu­nis­ti­schen Be­we­gung zu. Sie tritt in die KPD ein und be­schäftigt sich mit Frauen- und Sozial­poli­tischen Fragen. 1925 wird die ge­mein­same Tochter Helga geboren.

Nach der Macht­über­nah­me leisten Louise und Georg Dünning­haus in Ham­burg Wider­stand ge­gen das NS-Regime. Beide kom­men des­halb früh in Haft. Georg Dünning­haus wird bereits 1933 in „Schutz­haft“ ge­nom­men und Louise Dünning­haus sitzt von März bis Mai 1934 wegen Be­tä­ti­gung für die nun ver­bo­te­ne KPD in Unter­such­ungs­haft. 1938 sie­delt die Familie nach Berlin über. Louise Dünning­haus ist als Steno­ty­pistin bei der Firma Mannes­mann Stahl­blech­bau an­ge­stellt, wo sie Aenne Weiß kennen­lernt, die spä­te­re Ehe­frau von Anton Saefkow.

Ab 1941 unter­stützt Louise Dünning­haus gemein­sam mit ihrem Mann die Wider­stands­gruppe um Anton Saefkow und Franz Jacob in Berlin, indem sie Un­ter­ge­tauch­ten Lebens­mittel zur Ver­fü­gung stellt. Nach­dem ihr Mann Ende Januar 1945 an sei­nem Arbeits­platz in Guben er­neut fest­ge­nom­men wird, kurz darauf aber we­gen der näher rücken­den Roten Armee wieder frei­kommt, lebt er mit Unter­stüt­zung von Louise Dünning­haus ille­gal in Guben und Berlin.

1945 gehört Louise Dünning­haus zu den Grün­de­rin­nen des Frau­en­aus­schus­ses in Berlin-Lich­ten­berg und ist Refe­ren­tin im Bun­des­vor­stand des Demo­kratischen Frau­en­bun­des Deutsch­lands (DFD). Ab 1955 ist sie als Schöffin in Berlin-Lich­ten­berg tätig.

Portrait: Louise Dünninghaus

Louise Dünninghaus 

Weiterführendes

Ursel Hochmuth: Illegale KPD und Bewegung „Freies Deutschland“ in Berlin und Brandenburg 1942-1945. Biographien und Zeugnisse aus der Widerstandsorganisationen um Saefkow, Jacob und Bästlein, Berlin 1998

Karen Holtmann: Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Gruppe vor dem Volksgerichtshof. Die Hochverratsverfahren gegen die Frauen und Männer der Berliner Widerstandsorganisation 1944-1945, Paderborn 2010