Marianne Cohn wächst bis 1920 im elsässischen Saarebourg auf, anschließend lebt die Familie in Thurn und dann in Berlin. Bereits um 1928 lernt sie ihren späteren Ehemann Herbert Baum in der Deutsch-Jüdischen Jugendgemeinschaft kennen. 1931 tritt sie in den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) ein.
Nach 1933 beteiligt sie sich am kommunistischen Widerstandskampf, einige ihrer Freunde wählen den Weg der Emigration. Marianne und Herbert Baum suchen Anschluss an jüdische Gruppen, weil die illegale KPD-Führung Jüdinnen und Juden zumeist aus dem engeren Führungskreis ausschließt, um so die Gefahr der Aufdeckung zu verringern.
1938/39 bildet sich um Marianne und Herbert Baum eine neue Gruppe, die nach dem Verbot jüdischer Organisationen im Jahr 1939 anwächst. Ihre Mitglieder verstehen sich als deutsche Kommunistinnen und Kommunisten jüdischer Herkunft. Seit 1940/41 stoßen jüngere Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den Siemens-Werken hinzu.
Sie versuchen unabhängig von bereits bestehenden Berliner kommunistischen Widerstandsgruppen, eigenständige Formen des Protests und des Widerstands zu entwickeln. Seit dem Überfall deutscher Truppen auf die Sowjetunion im Sommer 1941 verbreiten sie Flugblätter, um auf das Unrecht und die gefährlichen Folgen des Krieges aufmerksam zu machen.
Nach ihrem Brandanschlag auf die NS-Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies” im Berliner Lustgarten am 18. Mai 1942 wird die Gruppe aufgedeckt und Marianne und Herbert Baum vier Tage später festgenommen. Herbert Baum begeht im Juni 1942 während der Untersuchungshaft im Berliner Polizeipräsidium Suizid.
Am 16. Juli 1942 verurteilt das Sondergericht V bei dem Landgericht Berlin Marianne Baum und weitere am Anschlag Beteiligte zum Tode. Sie wird 30-jährig am 18. August 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.