Hildegard „Hilde” Jadamowitz bildet sich in Abendkursen zur medizinisch-technischen Assistentin aus und arbeitet als Röntgenassistentin. 1931 tritt sie in den Kommunistischen Jugendverband (KJVD) ein, in dem sie ihren späteren Verlobten Werner Steinbrink kennenlernt, mit dem sie seit 1937 zusammen ist. Die Heirat ist ihnen aufgrund Hildegards jüdischer Herkunft versagt. 1936 wird sie festgenommen, jedoch wegen fehlender Beweise freigesprochen.
Im Sommer 1940 stößt das Paar zum kommunistischen Schulungskreis um Charlotte und Hans-Georg Vötter in Berlin-Britz. Hildegard Jadamowitz stellt wichtige Verbindungen zwischen diesem und anderen oppositionellen Kreisen her, so auch zur Gruppe um Herbert und Marianne Baum.
Im April 1942 entsteht in der Gruppe ein Flugblatt, das auf die katastrophale Entwicklung der medizinischen Versorgung aufmerksam macht und unterschiedlichste Gruppen zum Handeln auffordert. Damit knüpft der Kreis an frühere Bestrebungen zur Bildung einer gemeinsamen „antifaschistischen Abwehrfront” an.
Soll Hitler wirklich Deutschlands Totengräber werden? … Fallt ihm gemeinsam mit den antifaschistischen Werktätigen in die Arme. Deutschland wird nicht zu Grunde gehen, wenn Hitler stürzt. Im Gegenteil!
Aus dem Flugblatt „An die deutsche Ärzteschaft!”, April 1942
Am 18. Mai 1942 beteiligt sich Hildegard Jadamowitz an dem von ihrem Lebensgefährten, Joachim Franke und Herbert Baum vorbereiteten Brandanschlag auf die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies” im Berliner Lustgarten. Vier Tage später werden sie festgenommen.
Das Sondergericht V bei dem Landgericht Berlin verurteilt sie am 16. Juli 1942 zum Tode. Hildegard Jadamowitz und Werner Steinbrink werden am 18. August 1942 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Seit 1957 trägt eine Straße in Berlin-Friedrichshain ihren Namen.