Elli Garius wächst in einer Berliner Arbeiterfamilie auf. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitet sie als Hausangestellte, später als Fabrikarbeiterin. In ihrer Jugend schließt sie sich dem Arbeitersportverein „Fichte” an. 1930 heiratet sie Max Giese, mit dem sie eine Tochter bekommt.
Nach ihrer Scheidung 1934 lernt sie den Kommunisten Fritz Voigt kennen. Er wird 1935 festgenommen und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend wird er in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Nach seiner Freilassung 1941 zieht das Paar ins brandenburgische Schönow, 1943 kommt die gemeinsame Tochter zur Welt.
Elli Voigt wird von ihrem Mann, der im Juni 1943 zur „Bewährungseinheit” 999 eingezogen wird, in die illegale politische Arbeit einbezogen. Sie arbeitet im Kabelwerk Schönow und steht ab Herbst 1943 in Verbindung mit Angehörigen der Widerstandsgruppe um Anton Saefkow. Zudem kann sie Kontakte zu Gruppen in Bernau und Zepernick knüpfen.
Elli Voigt druckt und verbreitet Flugschriften, organisiert gefälschte Papiere für Verfolgte und unterstützt gemeinsam mit Auguste Haase Zwangsarbeiterinnen, die in Schönow und Umgebung in Barackenlagern untergebracht sind und die sie in die illegale Arbeit einbezieht. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Mutter Elvine Garius.
Ich gehe im Glauben an ein besseres Leben für euch alle. Stark wollen wir sein.
Aus dem Abschiedsbrief an ihren Mann Fritz, 8. Dezember 1944
Am 13. Juli 1944 wird Elli Voigt festgenommen und vom „Volksgerichtshof” am 21. Oktober 1944 zum Tode verurteilt. Am 8. Dezember 1944 wird sie im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
Im Bernauer Ortsteil Schönow und in Leipzig wurden Straßen nach ihr benannt. In Schönow erinnert zudem ein Gedenkstein an Elli Voigt, Auguste Haase und weitere Widerstandskämpfer.
Personen
Weiterführendes
Annette Neumann/Susanne Reveles/Bärbel Schindler-Saefkow: Berliner Arbeiterwiderstand 1942–1945. „Weg mit Hitler – Schluß mit dem Krieg!” Die Saefkow-Jacob-Bästlein-Organisation, Berlin 2009, S. 46-47