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Biografie

Ilse Stillmann

geb. Lewin

21. Dezember 1911, Berlin – 31. Oktober 1988, Berlin (DDR)

Portrait: Ilse Stillmann

llse Lewin wird 1911 in eine jüdische Kaufmanns­familie geboren. Sie en­gagiert sich schon früh im Kommunistischen Jugend­verband. 1932 tritt sie der KPD bei.

1933 geht sie eine Scheinehe mit dem Nichtjuden August Haak ein, um ihren jüdisch klingenden Nach­namen abzulegen. Die Scheidung erfolgt ein Jahr später. Bevor Ilse Haak ab 1940 bei Siemens Zwangs­arbeit leisten muss, arbeitet sie im Palästina-Amt der Jewish Agency in der Jugend­hilfe. Ihr Versuch, selbst nach Palästina auszuwandern, scheitert jedoch. Im September 1942 wird ihre Mutter nach Theresien­stadt deportiert. 

Haaks nichtjüdische Freundin Gretha Schellworth arbeitet als Kinderärztin im Staats­kranken­haus der Polizei. Sie warnt Ilse Haak Ende Februar 1943 vor der „Fabrik-Aktion“. Ilse Haak taucht daraufhin unter. Von Be­kannten erhält sie gefälschte Papiere auf den Namen Vera Freyer. Nach mehreren Quartier­wechseln kommt sie in Berlin-Prenzlauer Berg unter, wo sie das Kriegs­ende erlebt.

Nach dem Krieg heiratet sie den Kommunisten Günter Stillmann. Sie leben in Ost-Berlin. Von 1945 bis 1949 ist Ilse Stillmann Mitarbeiterin im Haupt­ausschuss für die „Opfer des Faschismus“. Anschließend arbeitet sie beim Deutschen Wirtschafts­institut, später als Lektorin im Kinder­buchverlag Berlin.

Portrait: Ilse Stillmann

Ilse Stillmann 

Weiterführendes

Wolfgang Herzberg: Ilse Stillmann, in: ders.: Überleben heißt Erinnern, Berlin 1990, S. 142–205