llse Lewin wird 1911 in eine jüdische Kaufmannsfamilie geboren. Sie engagiert sich schon früh im Kommunistischen Jugendverband. 1932 tritt sie der KPD bei.
1933 geht sie eine Scheinehe mit dem Nichtjuden August Haak ein, um ihren jüdisch klingenden Nachnamen abzulegen. Die Scheidung erfolgt ein Jahr später. Bevor Ilse Haak ab 1940 bei Siemens Zwangsarbeit leisten muss, arbeitet sie im Palästina-Amt der Jewish Agency in der Jugendhilfe. Ihr Versuch, selbst nach Palästina auszuwandern, scheitert jedoch. Im September 1942 wird ihre Mutter nach Theresienstadt deportiert.
Haaks nichtjüdische Freundin Gretha Schellworth arbeitet als Kinderärztin im Staatskrankenhaus der Polizei. Sie warnt Ilse Haak Ende Februar 1943 vor der „Fabrik-Aktion“. Ilse Haak taucht daraufhin unter. Von Bekannten erhält sie gefälschte Papiere auf den Namen Vera Freyer. Nach mehreren Quartierwechseln kommt sie in Berlin-Prenzlauer Berg unter, wo sie das Kriegsende erlebt.
Nach dem Krieg heiratet sie den Kommunisten Günter Stillmann. Sie leben in Ost-Berlin. Von 1945 bis 1949 ist Ilse Stillmann Mitarbeiterin im Hauptausschuss für die „Opfer des Faschismus“. Anschließend arbeitet sie beim Deutschen Wirtschaftsinstitut, später als Lektorin im Kinderbuchverlag Berlin.
Personen
Weiterführendes
Wolfgang Herzberg: Ilse Stillmann, in: ders.: Überleben heißt Erinnern, Berlin 1990, S. 142–205