Ilse Rewald leistet ab 1941 in dem Rüstungsbetrieb „Deutsche Benzinuhren“ in Berlin Zwangsarbeit. Als ihre Mutter und ihre Tante im Januar 1942 die Aufforderung zur Deportation erhalten, wollen Ilse Rewald und ihr Mann sie begleiten. Werner Rewald wird jedoch von seiner Zwangsarbeit bei der Reichsbahn nicht freigestellt.
Am 11. Januar 1943 flüchten die Rewalds in den Untergrund. Zunächst müssen sie sich getrennt verstecken. Das erste Jahr bleibt Ilse Rewald bei Käthe Pickardt und ihrer Tochter Ursula.
Die nichtjüdischen Berlinerinnen Martha Barth und ihre Tochter Lotte Regge unterstützen Rewalds mit Lebensmitteln. Immer wieder finden sie auch bei Elsa Chotzen, die sie seit vielen Jahren kennen, Zuflucht. Auch sie versorgt Ilse und Werner Rewald in der Illegalität mit Lebensmitteln.
Nach einiger Zeit gelingt es dem Paar, gefälschte Papiere zu bekommen. Fritz Wolzenburg, Werner Rewalds Chef bei der Reichsbahn, besorgt für die beiden Reichsbahnpapiere mit amtlichen Stempeln. Aus Ilse Rewald wird Maria Treptow. Um Geld zu verdienen, nimmt sie verschiedene Gelegenheitsarbeiten an.
Im Januar 1944 verliert Ilse Rewald ihr Quartier bei Pickardts, weil die Wohnung bei einem Luftangriff zerstört wird. Danach nimmt Hanning Schröder Ilse und Werner Rewald im Februar 1944 in seinem Haus auf. Dort erleben sie gemeinsam das Kriegsende.
Ilse Rewald berichtet bis zu ihrem Tod 2005 immer wieder als Zeitzeugin von ihren Erlebnissen.
Weiterführendes
Barbara Schieb: Zwischen legalem Tod und illegalem Leben. Ilse und Werner Rewald im Berliner Untergrund, Ein kommentierter biographischer Bericht, in: Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand (Bd. 12), Berlin 2022