Margarethe von Oven wird als Tochter von Margarete, geborene von Jordan, und Ludolf von Oven geboren. Sie wächst mit drei Geschwistern in Berlin auf und ist mit Erika von Falkenhayn befreundet, der späteren Ehefrau von Henning von Tresckow. Margarethe von Ovens Vater ist Oberstleutnant, er fällt 1914 im Ersten Weltkrieg. So muss sie früh zum Unterhalt der Familie beitragen.
Ab 1920 arbeitet Margarethe von Oven als Schreibkraft, später als Sekretärin und erhält 1925 ihre erste Stelle im Reichswehrministerium. 1938 wird sie nach Budapest und 1940 nach Lissabon versetzt. Henning von Tresckow, der eine führende Rolle unter den oppositionellen Offizieren einnimmt, die einen Anschlag auf Hitler planen, holt Margarethe von Oven im Sommer 1943 zurück nach Berlin. Hier arbeitet sie als Sekretärin für das Nachkommando der Heeresgruppe Mitte.
Im Sommer 1943 weiht Henning von Tresckow Margarethe von Oven in die Umsturzpläne ein. Sie wird zur zuverlässigen Mitwisserin der Verschwörer. Gemeinsam mit ihrer Freundin Erika von Tresckow und Ehrengard Gräfin von der Schulenburg schreibt sie „Walküre”-Entwürfe nieder und fertigt die Reinschriften an. Beim Tippen trägt Margarethe von Oven Handschuhe, damit sie auf den Dokumenten keine Spuren hinterlässt.
Ich weiss noch genau, wie ich das erste Mal diesen Befehl getippt habe, der mit den Worten anfing: ‚Der Führer ist tot …‘ Da blieb mir das Herz stehen.
Margarethe Gräfin von Hardenberg, geborene von Oven, 1989/90
Nach dem Scheitern des Umsturzversuchs vom 20. Juli 1944 wird Margarethe von Oven festgenommen. Eine Beteiligung an der Verschwörung kann ihr nicht nachgewiesen werden, sodass sie nach zwei Wochen wieder in ihre Dienststelle entlassen wird.
Nach Kriegsende lebt Margarethe von Oven zunächst ein Jahr in der Schweiz, dann in der Bundesrepublik. 1955 heiratet sie den Forstmeister Wilfried Graf von Hardenberg.
Weiterführendes
Antje Vollmer/Lars-Broder Keil: Margarethe von Oven (1904-1991). „Einen Mittelweg gab es nicht.“, in: dies.: Stauffenbergs Gefährten. Das Schicksal der unbekannten Verschwörer. München 2013
Dorothée von Meding: Mit dem Mut des Herzens. Die Frauen des 20. Juli, Berlin 1995
Reinhild Gräfin von Hardenberg: Auf immer neuen Wegen. Erinnerungen an Neuhardenberg und den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 2003