Erika Mann ist die älteste Tochter von Katia und Thomas Mann. Ihr Vater wird mit dem Roman „Die Buddenbrooks” weltberühmt und erhält 1929 den Nobelpreis für Literatur. Erika Mann entdeckt früh ihre Leidenschaft für das Theater. Gemeinsam mit ihrem Bruder Klaus, zu dem sie ein besonders enges Verhältnis hat, gründet sie 1919 ihre erste Schauspielgruppe. Sie beginnt ein Schauspielstudium, dass sie jedoch wieder abbricht. 1926 heiratet Erika Mann Gustaf Gründgens, die Ehe wird 1929 geschieden. Erika Mann fühlt sich sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen.
Von 1927 bis 1928 reist sie mit ihrem Bruder durch die Welt, sie präsentieren sich als „The Literary Mann Twins“. Nach der Rückkehr verfasst Erika Mann ihren ersten schriftstellerischen Text, eine Reisereportage. Sie arbeitet fortan als Schauspielerin, Journalistin und Autorin.
Anfang 1933 gründet sie gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Therese Giehse und ihrem Bruder Klaus das Kabarett „Die Pfeffermühle”. Aufgrund ihrer kritischen Position zum Nationalsozialismus müssen Erika Mann, ihr Bruder Klaus und Therese Giehse im März 1933 mit dem Kabarett in die Schweiz fliehen. Sie touren mit dem Ensemble der „Pfeffermühle“ mehrere Jahre durch Europa. Nachdem die Lage zunehmend bedrohlicher wird, geht Erika Mann 1936 in die USA. Ihr Versuch, mit einer englischsprachigen „Peppermill-Revue” weiterzumachen, scheitert jedoch. 1938 reist sie mit ihrem Bruder nach Spanien, um über den spanischen Bürgerkrieg zu berichten.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitet Erika Mann als Kriegsberichterstatterin für diverse Zeitungen, die amerikanische Armee und BBC London. Später nimmt sie als Beobachterin an den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen teil.
1952 kehrt sie endgültig nach Europa zurück und lebt bis zu ihrem Tod in der Schweiz.
Personen
Weiterführendes
Helga Keiser-Hayne: Beteiligt euch, es geht um eure Erde. Erika Mann und ihr politisches Kabarett die „Pfeffermühle“ 1933-1937, München 1990
Irmela von der Lühe: Erika Mann. Eine Biographie, 2. Auflage, Frankfurt am Main 1994
Gunna Wendt: Erika und Therese. Erika Mann und Therese Giehse. Eine Liebe zwischen Kunst und Krieg, München 2018