Therese Gift wächst in einem jüdischen Elternhaus in München auf. Sie macht eine Ausbildung zur Schauspielerin und nimmt den Künstlernamen Giehse an. In den 1920er Jahren ist sie an den Münchner Kammerspielen engagiert.
Gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Erika Mann und deren Bruder, dem Schriftsteller Klaus Mann, sowie Magnus Henning gründet sie im Januar 1933 das Kabarett „Die Pfeffermühle“. Nach der Reichstagswahl im März 1933 hat die „Pfeffermühle“ mit ihren kritischen Texten in Deutschland keine Zukunft mehr.
Therese Giehse und Erika Mann fliehen in die Schweiz. In den folgenden Jahren touren sie mit der „Pfeffermühle“ durch verschiedene europäische Staaten und wenden sich mit ihren Texten gegen das NS-Regime. 1935 vom nationalsozialistischen Staat ausgebürgert, kann Therese Giehse 1936 den mir ihr befreundeten homosexuellen britischen Schriftsteller John Hampson-Simpson heiraten, um gültige Papiere zu bekommen.
Auch im Exil wird es zunehmend schwieriger für die „Pfeffermühle”. Die Nationalsozialisten üben Druck auf die Länder aus, in denen das Ensemble auftritt. Einzelne Texte werden zensiert und Auftritte untersagt. Die Gruppe versucht deshalb, ihr Kabarett in den USA weiterzuführen. Dies scheitert jedoch und die „Pfeffermühle” löst sich 1937 auf. Therese Giehse kehrt nach Zürich zurück und arbeitet dort als Schauspielerin.
Nach Kriegsende kann sie ihre Karriere fortsetzen, sie arbeitet bei den Kammerspielen in München und ist Mitglied im Berliner Ensemble. Zeit ihres Lebens bleibt sie mit Erika Mann befreundet und engagiert sich in der Friedensbewegung.
Personen
Weiterführendes
Gunna Wendt: Erika und Therese: Erika Mann und Therese Giehse – Eine Liebe zwischen Kunst und Krieg, München 2018
Jana Mikota: „Abgesehen von ihrer großen Begabung ist sie eine sehr warmherzige und natürliche Frau.“ Therese Giehses Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der „Pfeffermühle“, in: Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.), informationen Nr. 63/Mai 2006. S. 18-22
Therese Giehse: „Ich habe nichts zum Sagen“. Gespräche mit Monika Sperr, Reinbek bei Hamburg 1976