Änne Ebbers stammt aus einer Bochumer Bergarbeiterfamilie. Bereits als 13-Jährige wird sie Mitglied in der Sozialistischen Arbeiter-Jugend (SAJ).
1930 heiratet sie Josef „Jupp“ Kappius, den sie in der SAJ kennengelernt hat. 1933 treten sie zusammen dem Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) bei.
Schon vor 1933 engagieren sich Änne Kappius und ihr Mann gegen die Nationalsozialisten. Diese Widerstandsarbeit setzen sie auch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten fort. 1935 zieht das Paar von Bochum nach Berlin, um dort für den ISK zu arbeiten. Sie organisieren Treffen von ISK-Mitgliedern in ihrer Wohnung und bereiten politische Aktionen vor.
Änne Kappius übernimmt zusammen mit Hilda Monte zahlreiche Kurierdienste. Mitglieder des ISK finden außerdem immer wieder bei Änne und Jupp Kappius eine Unterkunft.
Als die Berliner Gruppe zerschlagen wird Änne Kappius 1937 zusammen mit ihrem Mann in die Schweiz. Ab 1939 wird sie steckbrieflich gesucht. Änne Kappius beschafft sich falsche Papiere und ist als Kurierin zwischen der Schweiz und Deutschland für den ISK aktiv. Während ihr Mann im englischen Exil ist, nimmt sie an heimlichen Treffen in Bochum und Hamburg teil.
Für den Fall einer eventuellen Verhaftung führt sie bei ihren Reisen immer eine Giftkapsel mit sich, um sich gegebenenfalls das Leben nehmen zu können.
Nach dem Krieg lebt Änne Kappius zusammen mit ihrem Mann wieder in Bochum. Sie wird 1945 Mitglied der SPD und hilft ehemaligen Verfolgten des Nazi-Regimes in der Stadt.
1956 stirbt sie im Alter von 50 Jahren. Eine ihr bewilligte Entschädigung erhält sie nicht mehr.