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Biografie

Else Himmelheber

30. Januar 1905, Stuttgart – 30. November 1944, KZ Dachau

Portrait: Else Himmelheber

Else Himmel­heber stammt aus einer Stutt­garter Arbeiterfamilie. Ihr Vater stirb­t 1918 beim Rück­marsch aus dem Krieg, ihre Mutter be­geht 1925 Suizid. Else Himmelheber wird 1918 Mit­glied im KJVD und tritt 1921 aus der Kir­che aus. Nach der Volks­schule lässt sie sich zur Ver­käu­fe­rin ausbilden, zieht 1922 nach Mün­chen und 1928 nach Ber­lin. Dort ab­sol­viert sie ver­schie­de­ne Wei­ter­bil­dun­gen und ar­bei­tet bis 1932 als Kon­to­ris­tin.

Seit 1926 Mit­glied der KPD, en­ga­giert sich Else Himmel­heber bis 1932 als haupt­amt­li­che Mit­ar­bei­te­rin in der Ab­tei­lung Frau­en des Zen­tral­ko­mi­tees der KPD. Nach der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­über­nah­me ist sie wei­ter­hin für die nun ver­bo­te­ne Par­tei ak­tiv und wird des­halb im No­vem­ber 1933 fest­ge­nom­men. 

Am 29. Juni 1934 ver­ur­teilt das Ober­lan­des­ge­richt Kassel Else Himmel­heber zu zwei­ein­halb Jah­ren Zucht­haus, die sie unter an­de­rem in Gottes­zell, Ziegen­hain und Aichach verbüßt. An­schlie­ßend wird sie in das Kon­zen­tra­tions­la­ger Morin­gen über­führt. Von Heinrich Himmler be­gna­digt, weil sie blond ist, kommt Else Himmel­heber 1938 frei. Aus Pro­test färbt sie sich die Haa­re schwarz. Zurück in Stutt­gart setzt sie ihre Wider­stands­tä­tig­keit fort und trifft 1943 Friedrich Schlotter­beck wieder, den sie noch aus dem KJVD kennt. Kurz vor ihrer geplanten Hei­rat im Mai 1944 müs­sen sie vor einer er­neu­ten Fest­nah­me flie­hen. Wäh­rend Schlotter­becks Flucht in die Schweiz ge­lingt, wird Else Him­mel­heber im Zug fest­ge­nom­men und meh­re­re Mo­na­te in der Stutt­gar­ter Zen­tra­le der Ges­ta­po ver­hört und ge­fol­tert. 

Sie ver­wei­gert jeg­li­che An­ga­ben und wird im No­vem­ber 1944 in das Kon­zen­tra­tions­la­ger Dachau über­führt. Dort wird Else Him­mel­heber am 30. Novem­ber 1944 ge­mein­sam mit Friedrich Schlotter­becks Schwes­ter und El­tern er­mor­det.

In Stutt­gart er­in­nern ein Stol­per­stein und eine Stra­ße an ihr Leben und Wir­ken.

Portrait: Else Himmelheber

Else Himmelheber 

Personen

Weiterführendes

Friedrich Schlotterbeck: Je dunkler die Nacht, desto heller die Sterne. Erinnerungen eines deutschen Arbeiters 1933-1945, Mit einem Nachwort von Christa Wolf, Stuttgart 1986

Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 (2. überarbeitete und stark erweiterte Auflage), Berlin 2008, S. 376-377