Else Himmelheber stammt aus einer Stuttgarter Arbeiterfamilie. Ihr Vater stirbt 1918 beim Rückmarsch aus dem Krieg, ihre Mutter begeht 1925 Suizid. Else Himmelheber wird 1918 Mitglied im KJVD und tritt 1921 aus der Kirche aus. Nach der Volksschule lässt sie sich zur Verkäuferin ausbilden, zieht 1922 nach München und 1928 nach Berlin. Dort absolviert sie verschiedene Weiterbildungen und arbeitet bis 1932 als Kontoristin.
Seit 1926 Mitglied der KPD, engagiert sich Else Himmelheber bis 1932 als hauptamtliche Mitarbeiterin in der Abteilung Frauen des Zentralkomitees der KPD. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme ist sie weiterhin für die nun verbotene Partei aktiv und wird deshalb im November 1933 festgenommen.
Am 29. Juni 1934 verurteilt das Oberlandesgericht Kassel Else Himmelheber zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, die sie unter anderem in Gotteszell, Ziegenhain und Aichach verbüßt. Anschließend wird sie in das Konzentrationslager Moringen überführt. Von Heinrich Himmler begnadigt, weil sie blond ist, kommt Else Himmelheber 1938 frei. Aus Protest färbt sie sich die Haare schwarz. Zurück in Stuttgart setzt sie ihre Widerstandstätigkeit fort und trifft 1943 Friedrich Schlotterbeck wieder, den sie noch aus dem KJVD kennt. Kurz vor ihrer geplanten Heirat im Mai 1944 müssen sie vor einer erneuten Festnahme fliehen. Während Schlotterbecks Flucht in die Schweiz gelingt, wird Else Himmelheber im Zug festgenommen und mehrere Monate in der Stuttgarter Zentrale der Gestapo verhört und gefoltert.
Sie verweigert jegliche Angaben und wird im November 1944 in das Konzentrationslager Dachau überführt. Dort wird Else Himmelheber am 30. November 1944 gemeinsam mit Friedrich Schlotterbecks Schwester und Eltern ermordet.
In Stuttgart erinnern ein Stolperstein und eine Straße an ihr Leben und Wirken.
Personen
Weiterführendes
Friedrich Schlotterbeck: Je dunkler die Nacht, desto heller die Sterne. Erinnerungen eines deutschen Arbeiters 1933-1945, Mit einem Nachwort von Christa Wolf, Stuttgart 1986
Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 (2. überarbeitete und stark erweiterte Auflage), Berlin 2008, S. 376-377