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Biografie

Martha Butte

geb. Riedel

4. April 1912, Berlin – 5. April 2000, Berlin

Portrait: Martha Butte

Martha Riedel wächst mit zwei Ge­schwis­tern in einer Berliner Arbeiter­familie auf. Nach der Volks­schule ab­sol­viert sie eine Aus­bil­dung zur Ver­käufer­in. Sie ist im Arbeiter­sport­verein Fichte aktiv, Mit­glied des Zentral­verbandes der Ange­stellten (ZdA) und besucht die Marxistische Abend­schule (MASCH) in Berlin.

Ab 1940 bildet sich um ihren Bruder Fritz Riedel und Josef „Beppo“ Römer in Berlin-Fried­richs­hain eine kom­munis­tische Wider­stands­gruppe, in der auch Martha Riedel mit­wirkt. Dort lernt sie den Kom­munisten Fritz Butte kennen, den sie 1940 heiratet. Für den „Informationsdienst“ der Gruppe schreibt Martha Butte Texte ab. 

Beppo Römer hatte für mich eine Reise­schreib­maschine besorgt, auf der ich den „Informations­dienst“ … und andere Schriften spora­disch für ihn anfertigte.

Martha Butte, April 1989

Zu­sammen mit ih­rem Ehe­mann bemüht sie sich um die Ver­netzung ver­schieden­er Wider­stands­gruppen und stellt ihre Woh­nung in Berlin-Kaulsdorf für heim­liche Treffen zur Ver­fügung. Am 29. April 1942 wird Martha Butte auf ihrer Arbeits­stelle in der AEG Apparate­fabrik in Berlin-Treptow fest­genommen, aber wenige Wochen später wieder aus der Polizei­haft ent­lassen. Zu diesem Zeit­punkt ist sie schwan­ger. Ihr Sohn Klaus kommt am 8. De­zem­ber 1942 auf die Welt.

Sie flieht ins Riesen­gebirge, wird aber auf­ge­griffen und vor dem Kam­mer­gericht Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Zucht­haus­haft verurteilt. Martha Butte bleibt bis zu ihrer Be­freiung im April 1945 im KZ Witten/Annen. Ihr Bruder wird vom „Volks­gerichtshof“ zum Tode verurteilt und am 21. August 1944 er­mordet. 

Im Mai 1945 kehrt Martha Butte nach Berlin zurück, wo sie ihren kleinen Sohn wieder­sieht. Sie wird Mitglied der SED und ist im Außen­handel der DDR tätig. 

Bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 setzt sie sich als Zeit­zeug­in aktiv für die Er­inner­ung an den Wider­stand gegen den National­sozialismus ein.

Portrait: Martha Butte

Martha Butte