Martha Riedel wächst mit zwei Geschwistern in einer Berliner Arbeiterfamilie auf. Nach der Volksschule absolviert sie eine Ausbildung zur Verkäuferin. Sie ist im Arbeitersportverein Fichte aktiv, Mitglied des Zentralverbandes der Angestellten (ZdA) und besucht die Marxistische Abendschule (MASCH) in Berlin.
Ab 1940 bildet sich um ihren Bruder Fritz Riedel und Josef „Beppo“ Römer in Berlin-Friedrichshain eine kommunistische Widerstandsgruppe, in der auch Martha Riedel mitwirkt. Dort lernt sie den Kommunisten Fritz Butte kennen, den sie 1940 heiratet. Für den „Informationsdienst“ der Gruppe schreibt Martha Butte Texte ab.
Beppo Römer hatte für mich eine Reiseschreibmaschine besorgt, auf der ich den „Informationsdienst“ … und andere Schriften sporadisch für ihn anfertigte.
Martha Butte, April 1989
Zusammen mit ihrem Ehemann bemüht sie sich um die Vernetzung verschiedener Widerstandsgruppen und stellt ihre Wohnung in Berlin-Kaulsdorf für heimliche Treffen zur Verfügung. Am 29. April 1942 wird Martha Butte auf ihrer Arbeitsstelle in der AEG Apparatefabrik in Berlin-Treptow festgenommen, aber wenige Wochen später wieder aus der Polizeihaft entlassen. Zu diesem Zeitpunkt ist sie schwanger. Ihr Sohn Klaus kommt am 8. Dezember 1942 auf die Welt.
Sie flieht ins Riesengebirge, wird aber aufgegriffen und vor dem Kammergericht Berlin wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Zuchthaushaft verurteilt. Martha Butte bleibt bis zu ihrer Befreiung im April 1945 im KZ Witten/Annen. Ihr Bruder wird vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und am 21. August 1944 ermordet.
Im Mai 1945 kehrt Martha Butte nach Berlin zurück, wo sie ihren kleinen Sohn wiedersieht. Sie wird Mitglied der SED und ist im Außenhandel der DDR tätig.
Bis zu ihrem Tod im Jahr 2000 setzt sie sich als Zeitzeugin aktiv für die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus ein.