Elisabeth Holz arbeitet schon während der Schulzeit als Kindermädchen. Nach ihrem Schulabschluss geht sie nach Kiel, wo sie als Hausangestellte tätig ist, später ist sie Arbeiterin bei der Eisenbahn. Im Alter von 20 Jahren heiratet sie 1913 Gustav Bruhn, im selben Jahr kommt Sohn Heinrich auf die Welt.
In der Weimarer Republik engagiert sich Elisabeth Bruhn in der KPD und leitet in Dithmarschen den Jung-Spartakus-Bund (JSB), die Kinderorganisation der KPD. Als ihr Mann 1928 für die KPD kandidiert und in den Preußischen Landtag gewählt wird, zieht die Familie nach Altona.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme beteiligt sich das Paar am Wiederaufbau der nun verbotenen KPD. 1934 wird Elisabeth erstmals festgenommen und vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. In den kommenden Jahren werden beide immer wieder inhaftiert. Auch ihr Sohn Heinrich und die Schwiegertochter Edith werden wegen ihrer Betätigung für die KPD verfolgt.
Während des Zweiten Weltkrieges schließen sich Elisabeth und Gustav Bruhn der Hamburger Widerstandsgruppe um Bernhard Bästlein und Robert Abshagen an. Elisabeth Bruhn unterstützt untergetauchte Kommunisten und vernetzt Funktionäre miteinander. Am 18. Oktober 1942 werden sie und ihr Mann erneut inhaftiert.
Als sie wegen eines alliierten Luftangriffes auf Hamburg Hafturlaub bekommen, tauchen Elisabeth und Gustav Bruhn unter. Beide werden verraten, wieder festgenommen und auf Befehl von Heinrich Himmler am 14. Februar 1944 im KZ Neuengamme ermordet.
Heute liegt vor Elisabeth Bruhns ehemaligem Wohnort in Hamburg-Altona ein Stolperstein. Seit 1964 erinnert zudem ein Gedenkstein auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf an das Ehepaar Bruhn.