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Biografie

Mietje Bontjes van Beek

6. Mai 1922, Bremen – 17. November 2012, Achim

Portrait: Mietje Bontjes van Beek

Mietje Bontjes van Beek ver­bringt ihre Kind­heit und Ju­gend­zeit mit ihrer älteren Schwes­ter Cato und ihrem jünger­en Bruder Tim in Fischer­hude. Das Elternhaus ist künst­lerisch geprägt, der Va­ter ist Ke­ra­miker und die Mutter Tänzerin, auch die Groß­eltern mütter­licher­seits sind Künst­ler. Mietje Bontjes van Beek besucht die Grund­schu­le in Fischerhude und an­schließend ein Mädchen­gym­na­sium in Bremen. 

Nach der Tren­nung ihrer Eltern zieht sie 1940 nach Ber­lin, wo auch ihre Schwes­ter und ihr Vater leben. Mietje Bontjes van Beek stud­iert an der Meis­ter­schule für Grafik und Buch­druck und ist das einzi­ge Mädchen in ihrem Kurs.

Ge­mein­sam mit ihrer Schwes­ter leistet sie im National­sozia­lis­mus Hilfe für ver­folg­te Jü­dinnen und Juden sowie für fran­zö­sische Kriegs­ge­fange­ne. Cato und ihr Vater Jan Bontjes van Beek werd­en im Oktober 1942 in Berlin wegen Ver­bin­dun­gen zur Wider­stands­gruppe Rote Kapelle ver­haftet. Wäh­rend ihr Vater man­gels Be­wei­sen frei­ge­spro­chen wird, ver­urteilt der „Volks­gerichtshof“ ihre Schwes­ter Cato zum Tode. Sie wird am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee hin­ge­rich­tet. Mietje Bontjes van Beek kann einer Ver­folgung ent­gehen.

Sehr oft gelang es uns, wenn auch unter größten Gefahren, die Gefangenen an ihren Arbeitsplätzen, die sie auf ihren kleinen Zetteln bezeichneten … zu treffen und ihnen erbetene Sachen zu bringen.

Mietje Bontjes van Beek, 1998

Nach Kriegs­ende stu­diert sie an der Landes­kunst­schule in Ham­burg. Ver­schie­dene Stu­dien- und Arbeits­aufent­halte führen Mietje Bontjes van Beek ins Aus­land. 

Ab 1978 lebt sie wieder dauer­haft in Fischer­hude und nutzt das ehe­ma­lige Atelier ihres Groß­vaters Heinrich Breling für ihre ei­genen künst­lerisch­en Ar­beiten. Sie hat einen Sohn und zwei Enkel­kinder. 

Portrait: Mietje Bontjes van Beek

Mietje Bontjes van Beek 

Weiterführendes

Mietje Bontjes van Beek: Verbrennt diese Briefe. Kindheit und Jugend im Hitlerreich. Fischerhude, Berlin, Allgäu 1922-1945, Fischerhude 1998