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Biografie

Cato Bontjes van Beek

14. November 1920, Bremen – 5. August 1943, Berlin-Plötzensee

Portrait: Cato Bontjes van Beek

Cato Bontjes van Beek wird 1920 als Toch­ter der Tän­zerin und Ma­le­rin Olga Breiling und des nieder­län­di­schen Ke­ra­mi­kers Jan Bontjes van Beek in Bre­men ge­bo­ren. Sie ver­lebt ih­re Kind­heit in Fischer­hude, wo ihr Va­ter ein Atelier be­treibt.

Von 1931 bis 1933 lebt Cato Bontjes van Beek bei Ver­wand­ten in den Nieder­lan­den und geht in Amster­dam auf die deut­sche Schu­le. Nach ihrer Rück­kehr nach Fischer­hude macht sie 1935 ih­ren Schul­ab­schluss, ab­sol­viert ein Pflicht­jahr und lebt da­nach für acht Mo­na­te in Eng­land. Wäh­rend ihres Auf­ent­halts in Eng­land er­lernt sie die Sprache und macht einen Se­gel­flug­schein.

1933 wusste man, daß ein neuer Krieg kommen würde. Er ist nun da. Wie lange er dauern wird, weiß niemand. Alle guten Kräfte und Instinkte werden wieder ver­loren­gehen. Alle bösen Kräfte und Instinkte werden wieder auf­kommen.

Cato Bontjes van Beek, 24. Oktober 1939

Zu­rück in Deutsch­land ab­sol­viert sie 1937/38 in Berlin ei­ne büro­tech­ni­sche Aus­bil­dung und ar­bei­tet im An­schluss als Büro­an­ge­stell­te in Bremen. Im Herbst 1939 zieht Cato Bontjes van Beek zu­rück nach Berlin, wo ihr Vater in­zwi­schen ein Atelier auf­ge­baut hat und macht dort eine Aus­bil­dung zur Ke­ra­mi­ke­rin. Sie lebt mit ih­rer Schwes­ter Mietje zu­sam­men. 

Ab Herbst 1940 hel­fen Cato und Mietje Bontjes van Beek fran­zö­si­schen Kriegs­ge­fan­ge­nen und ver­folg­ten Jüd­in­nen und Ju­den. Ein Jahr spä­ter kommt Cato Bontjes van Beek in Berlin über ih­ren Freund Heinz Strelow in Kon­takt mit Libertas und Harro Schulze-­Boysen von der Wider­stands­or­ga­ni­sation Rote Kapelle. Cato Bontjes van Beek beteiligt sich an der Her­stellung und Ver­teilung von Flug­schriften der Roten Kapelle. 

Nach der Auf­deckung des Wi­der­stands­netz­wer­kes wird sie am 20. Sep­tem­ber 1942 fest­ge­nom­men und im Frau­en­ge­fäng­nis in der Barnim­straße in Berlin in­haf­tiert. Das Reichs­kriegs­ge­richt ver­ur­teilt sie am 18. Ja­nu­ar 1943 we­gen „Bei­hil­fe zur Vor­be­rei­tung zum Hoch­ver­rat“ und „Feind­be­güns­ti­gung” zum To­de.

Cato Bontjes van Beek wird am 5. August 1943 in der Hin­rich­tungs­stätte in Berlin-­Plötzensee er­mor­det.

Portrait: Cato Bontjes van Beek

Cato Bontjes van Beek 

Weiterführendes

Regina Griebel: Die weibliche Seite des Widerstands: Cato Bontjes van Beek, in: Kurt Schilde (Hg.): Eva-Maria Buch und die „Rote Kapelle”. Erinnerungen an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1992, S. 128-134

Regina Griebel: Cato Bontjes van Beek, in: Hans Coppi/Jürgen Danyel/Johannes Tuchel (Hg.): Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994, S. 277-282

Hermann Vinke (Hg.): Cato Bontjes van Beek: Leben will ich, leben, leben. Die junge Frau, die gegen die Nazis kämpfte und ihr Leben ließ, München 2020

Hermann Vinke: Cato Bontjes van Beek. Ein Portrait, Fischerhude 2021

Johannes Tuchel: „... wenn man bedenkt, wie jung wir sind, so kann man nicht an den Tod glauben.” Liane Berkowitz, Friedrich Rehmer und die Widerstandsaktionen der Berliner Roten Kapelle, Berlin 2022