Mietje Bontjes van Beek verbringt ihre Kindheit und Jugendzeit mit ihrer älteren Schwester Cato und ihrem jüngeren Bruder Tim in Fischerhude. Das Elternhaus ist künstlerisch geprägt, der Vater ist Keramiker und die Mutter Tänzerin, auch die Großeltern mütterlicherseits sind Künstler. Mietje Bontjes van Beek besucht die Grundschule in Fischerhude und anschließend ein Mädchengymnasium in Bremen.
Nach der Trennung ihrer Eltern zieht sie 1940 nach Berlin, wo auch ihre Schwester und ihr Vater leben. Mietje Bontjes van Beek studiert an der Meisterschule für Grafik und Buchdruck und ist das einzige Mädchen in ihrem Kurs.
Gemeinsam mit ihrer Schwester leistet sie im Nationalsozialismus Hilfe für verfolgte Jüdinnen und Juden sowie für französische Kriegsgefangene. Cato und ihr Vater Jan Bontjes van Beek werden im Oktober 1942 in Berlin wegen Verbindungen zur Widerstandsgruppe Rote Kapelle verhaftet. Während ihr Vater mangels Beweisen freigesprochen wird, verurteilt der „Volksgerichtshof“ ihre Schwester Cato zum Tode. Sie wird am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Mietje Bontjes van Beek kann einer Verfolgung entgehen.
Sehr oft gelang es uns, wenn auch unter größten Gefahren, die Gefangenen an ihren Arbeitsplätzen, die sie auf ihren kleinen Zetteln bezeichneten … zu treffen und ihnen erbetene Sachen zu bringen.
Mietje Bontjes van Beek, 1998
Nach Kriegsende studiert sie an der Landeskunstschule in Hamburg. Verschiedene Studien- und Arbeitsaufenthalte führen Mietje Bontjes van Beek ins Ausland.
Ab 1978 lebt sie wieder dauerhaft in Fischerhude und nutzt das ehemalige Atelier ihres Großvaters Heinrich Breling für ihre eigenen künstlerischen Arbeiten. Sie hat einen Sohn und zwei Enkelkinder.
Personen
Weiterführendes
Mietje Bontjes van Beek: Verbrennt diese Briefe. Kindheit und Jugend im Hitlerreich. Fischerhude, Berlin, Allgäu 1922-1945, Fischerhude 1998