Edith Baumann wird in eine Berliner Arbeiterfamilie hinein geboren. Nach Besuch der Mittel-und Höheren Handelsschule arbeitet sie als Stenotypistin. Schon im jugendlichen Alter organisiert sie sich politisch, zunächst im Zentralverband der Angestellten und dann in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ).
Ab 1931 ist Edith Baumann Mitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) und engagiert sich in deren Jugendorganisation, dem Sozialistischen Jugendverband Deutschlands (SJV). Dort übernimmt sie leitende Funktionen.
Seit dem Frühjahr 1933 leistet Edith Baumann Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur. Sie hält die Strukturen der nun verbotenen SAP und des SJVD aufrecht und wird deshalb bereits im August 1933 verhaftet. Im Dezember 1934 verurteilt sie der „Volksgerichtshof“ zu drei Jahren Gefängnis. Nach drei Jahren Haft kommt sie im Oktober 1936 aus dem Frauenstrafgefängnis Barnimstraße wieder frei.
Nach Kriegsende tritt Edith Baumann in die SPD ein. Sie ist außerdem an der Gründung der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) beteiligt. In der DDR gehört sie dem Parteivorstand der SED an und übernimmt verschiedene Funktionen in der Partei. Von 1947 bis 1953 ist sie mit Erich Honecker, dem späteren Staatschef der DDR, verheiratet. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter.
Bis zu ihrem Tod am 7. April 1973 ist Edith Baumann als Volkskammerabgeordnete, Stadtverordnete, Stadträtin und Sekretärin des Magistrats von Ostberlin tätig.
Sie wird in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.