Agneta Richter, 1907 in Hamburg geboren, kann ihre Schulausbildung mit Abitur abschließen und anschließend in Rostock Neuere Sprachen und Kunstgeschichte studieren. 1934 beteiligt sie sich an der Abfassung eines Protestbriefes gegen die nationalsozialistische Glaubensbewegung Deutsche Christen.
Um 1939/40 macht sich Agneta Richter mit einem Geschäft für Kupferstiche in Berlin selbstständig. 1941 heiratet sie den russischen Kaufmann Leonidas von Barkow, das Paar bekommt 1942 einen Sohn.
Seit ihrer Schulzeit am Berliner Luisen-Oberlyzeum steht Agneta von Barkow in Kontakt mit ihrer ehemaligen Lehrerin Elisabeth Abegg. Diese baut ab 1942 ein Hilfsnetzwerk für Jüdinnen und Juden auf, die sich in Berlin vor einer drohenden Deportation verstecken. Im Januar 1943 bittet Elisabeth Abegg Agneta von Barkow, die untergetauchte Modistin Hertha Blumenthal aufzunehmen. Diese willigt ein und versteckt Hertha Blumenthal für mehrere Monate in ihrer Wohnung und in ihrem Laden. Als Agneta von Barkow im September 1943 von einer Nachbarin wegen kritischen Äußerungen über den Kriegsverlauf anzeigt wird, muss Hertha Blumenthal ihr Quartier wechseln. Sie überlebt den Nationalsozialismus und wandert später nach Stockholm aus.
Agneta von Barkow wird festgenommen und verhört, aber aufgrund ihrer Schwangerschaft wieder entlassen. Unmittelbar nach der Geburt ihrer Tochter ergeht im Juni 1944 die Anklage gegen Agneta von Barkow. Am 11. September 1944 verurteilt sie das Kammergericht Berlin wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu einer Strafe von dreieinhalb Jahren Zuchthaus.
Im April 1945 durch amerikanische Truppen befreit, lässt sich Agneta von Barkow in Eichwalde bei Berlin nieder. Sie trennt sich von ihrem Mann und arbeitet als Handelslehrerin.
Agneta von Barkow stirbt 1981 in Eichwalde.