Biografie
Margarete Zimbal
16. April 1916, Jannowitz (Janowice Wielkie) – 22. Oktober 1936, Huesca (Spanien)
Margarete Zimbal wird 1916 als Tochter des Kunstmalers Hans Zimbal und seiner Frau Elisabeth im niederschlesischen Jannowitz geboren und wächst in Breslau (Wrocław) auf. Hans Zimbal sympathisiert mit der nationalsozialistischen Bewegung und veranlasst, dass seine Tochter dem „Bund Deutscher Mädel” (BDM) beitritt. Margarete Zimbal kann sich mit der NS-Ideologie jedoch nicht identifizieren, was zum Bruch mit ihrer Familie führt.
1933 ist Margarete Zimbal mit weiteren Mädchen aus Breslau in einem Zeltlager der Roten Pfadfinder in der Nähe von Berlin. Hier fasst sie den Entschluss, nicht zu ihrer Familie zurückzukehren und sich dem Organisator des Zeltlagers, Walter Reuter, anzuschließen. Mit ihm und seiner Partnerin verlässt die 16-jährige Margarete Zimbal im März 1933 Deutschland.
Über die Schweiz und Frankreich gelangt sie zwei Monate später nach Spanien. Dort finanziert sie ihr Leben mit Straßengesang und Porträtfotografien für Urlauberinnen und Urlauber. Sie wohnt in verschiedenen Städten auf dem spanischen Festland und auf der Insel Mallorca.
Im Juli 1936 schließt sich Margarete Zimbal als Infanteristin einer Kampfeinheit der marxistischen POUM-Meliz im Spanischen Bürgerkrieg an. Sie erhält eine Waffenausbildung, wird jedoch meist als Krankenschwester an vorderster Frontlinie eingesetzt oder arbeitet für den Fotografen Walter Reuter.
Im August 1936 nimmt sie zusammen mit ihm auf Mallorca an einem Einsatz der spanischen Republikaner teil, den er fotografiert. Als sie am 22. Oktober beim Kampf um die Stadt Huesca in Aragon versucht, einen schwer verwundeten Republikaner aus einem Graben in sicheres Gebiet zu ziehen, wird sie selbst getroffen und stirbt noch vor Ort.
Als Kriegsgefallene bekommt Margarete Zimbal am 26. Oktober 1936 ein öffentliches Begräbnis in Barcelona.
Weiterführendes
Diethart Kerbs: Walter Reuter. Berlin - Madrid - Mexiko, 1906-2005. Ein Leben aus bündischen Ursprüngen, in: Botho Brachmann u.a. (Hg.): Die Kunst des Vernetzens. Festschrift für Wolfgang Hempel, Berlin 2006, S. 111-118
Werner Abel/ Enrrico Hilbert: „Sie werden nicht durchkommen“. Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution, Lich 2015, S. 565