Anna Zerr, die Anni genannt wird, wächst in schwierigen familiären Verhältnissen auf. Sie beendet die Schule und arbeitet als Dienstmädchen. 1926 schließt sich Anna Zerr den Naturfreunden und der anarchistischen Freien Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) an. Dort lernt sie ihren Lebensgefährten Georg Hepp kennen.
Anna Zerr engagiert sich in den folgenden Jahren aktiv bei der FAUD im Rhein-Main-Gebiet. Anfang der 1930er Jahre arbeitet sie als Hausmädchen bei einer nationalsozialistisch eingestellten Familie in Frankfurt. Nach einer Auseinandersetzung wird sie 1933 entlassen. Das Arbeitsamt vermittelt Anna Zerr als Dienstmädchen in die Niederlande. Zunächst arbeitet sie in Den Haag und wechselt 1934 nach Amsterdam in den Haushalt des Anarchisten Albert de Jong. Das von ihm betriebene antimilitaristische Büro ist ein Anlaufpunkt für Emigrantinnen und Emigranten. Anna Zerr überprüft dort neben ihrer Arbeit als Hausangestellte in Gesprächen die Glaubwürdigkeit der Neuankömmlinge.
Im Dezember 1934 besucht Anna Zerr ihren Verlobten Georg Hepp im Odenwald. Wenige Tage nach Weihnachten werden beide festgenommen. In einem gemeinsamen Prozess mit anderen FAUD-Mitgliedern wird Anna Zerr vom „Volksgerichtshof“ im August 1936 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach dem Ende der Haftzeit wird Anna Zerr nicht freigelassen, sondern bis Juni 1938 in den Konzentrationslagern Moringen und Lichtenburg festgehalten.
Nach ihrer Freilassung heiratet sie am 5. Juli 1941 Georg Hepp, die Tochter Ilse wird am 10. Mai 1942 geboren.
Anna Hepp leidet Zeit ihres Lebens an den Haftfolgen. Sie stirbt 1991 in Groß-Gerau.