In eine Arbeiterfamilie geboren, absolviert Alice Kronheim nach dem Besuch der Volks- und Oberschule eine kaufmännische Lehre und arbeitet anschließend als Außenhandelskauffrau. Da ihr Vater jüdisch ist und ihre evangelisch getaufte Mutter Anna Kronheim 1933 zum Judentum konvertiert, wächst Alice Kronheim im jüdischen Glauben auf.
Sie engagiert sich gemeinsam mit Georg Zadek, ihrem Jugendfreund und späteren Ehemann, in der links-zionistischen Bewegung Haschomer Hazair. Später schließen sich beide der jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum an.
Die sogenannte Reichspogromnacht … hat uns … jungen Juden, die wir uns doch für ein friedliches Deutschland einsetzen wollten, die Augen geöffnet über die wirkliche Gefährlichkeit des Faschismus.
Alice Zadek in einem Zeitzeugeninterview, 1996
Alice Kronheim und Georg Zadek emigrieren 1939 nach Großbritannien und heiraten 1940. Weiterhin politisch aktiv, ge-hören sie in Großbritannien zu den Mitgründern der Freien Deutschen Jugend und sind Mitglied der Kommunistischen Partei.
1947 kehrt das Paar nach Deutschland zurück und entscheidet sich nach der Teilung Deutschlands in zwei Staaten dafür, in der DDR zu leben. Sie bekommen drei Töchter. Alice Zadek arbeitet zunächst in einer Maßschneiderei. Sie wird Mitglied der SED und übernimmt verschiedene Funktionen in der Partei. Als „Westemigranten“ ziehen die Zadeks in den 1950er Jahren jedoch staatliches Misstrauen auf sich und müssen mehrfach umziehen.
Alice Zadek kann einige Jahre später an der Parteihochschule „Karl Marx” studieren und schließt 1964 ihr Studium mit dem Diplom als Gesellschaftswissenschaftlerin ab. In den 1980er Jahren treten Alice Zadek und ihr Mann, die ihren jüdischen Glauben in der DDR lange nicht aktiv ausleben, wieder in die jüdische Gemeinde ein.