Fanny Blanck wird in Berlin geboren, ist aufgrund der Herkunft ihrer Eltern aber polnische Staatsbürgerin. Sie hat zwei Geschwister, die Familie gehört der jüdischen Gemeinde an. Nach dem Besuch der Mittelschule hilft sie zunächst im Friseursalon ihres Vaters Sanela Blanck aus. Anschließend ist sie als Arbeiterin in einer Fabrik tätig. Ihre Mutter Saly Blanck verstirbt 1929. Fanny Blanck nimmt in den 1920er Jahren den Namen ihres Großvaters an, der „Wiesenfeld“ hieß.
Bereits als Jugendliche ist sie im Kommunistischen Jugendverband Deutschland (KJVD) in Berlin aktiv. 1931 wird sie vom KJVD als Streikleiterin eingesetzt und kommt auf diese Weise in Kontakt mit dem Zentralkomitee der KPD.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme beteiligt sich Fanny Wiesenfeld am kommunistischen Widerstand. Sie gibt Anweisungen und Berichte zwischen der Zentrale der KPD in Berlin und verschiedenen Bezirksleitungen in Bayern und Württemberg weiter, nimmt an Vernetzungstreffen teil und bezieht andere Personen in die Widerstandsarbeit ein.
Im September 1933 wird sie festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt schwanger, bringt Fanny Wiesenfeld am 24. Februar 1934 ihre Tochter Dorothea im Zuchthaus Aichach zur Welt. Das Kind wird ihr nur wenige Wochen später weggenommen, im städtischen Waisenhaus Aichach untergebracht und kommt schließlich in ein Kinderheim in der Schweiz.
Im Oktober 1934 verurteilt das Oberlandesgericht München die junge Mutter zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“. Ihr wird zudem untersagt, den Namen Wiesenfeld zu tragen. Aus der Haft entlassen, wird sie im November 1936 nach Polen abgeschoben. Noch im selben Jahr geht Fanny Wiesenfeld nach Paris.
Sie heiratet und lebt bis zu ihrem Tod im Jahr 1992 in Frankreich. Ihre Tochter tritt ab den 1950er in Frankreich als Schauspielerin in verschiedenen Serien und Filmen auf und wird unter dem Namen Dorothée Blanck berühmt.