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Biografie

Maria Wiedmaier

geb. Siegloch

19. Oktober 1896, Zuffenhausen – 20. Dezember 1977, Groß Glienicke (DDR)

Portrait: Maria Wiedmaier

Maria Siegloch wird als dritt­älteste von sieben Ge­schwistern in eine Arbeiter­familie hinein­geboren. Nach der Schul­aus­bildung ist sie in der Land­wirt­schaft und in ver­schiedenen Fab­riken tätig. 1916 hei­ra­tet sie den Arbeiter Albert Volz. Das Paar, das einen gemein­samen Sohn hat, trennt sich einige Jahre später. 1923 geht Maria Volz die Ehe mit Eugen Wiedmaier ein. 

Ge­meinsam sind sie seit 1919 in der KPD in Stutt­gart-Zuffen­hausen aktiv. In den 1920er Jahren leben Maria und Eugen Wiedmaier in Berlin, im Saar­land sowie in der Pfalz und enga­gieren sich dort in der kommu­nistischen Bewe­gung. 

Maria Wiedmaier ist im Zentral­komitee der KPD für Frauen­fragen zu­ständig und wird zu Frauen­reichs­konferen­zen delegiert. 1929 nimmt sie an einem Kurs der Interna­tionalen Lenin­schule in Moskau teil und wird nach ihrer Rück­kehr als haupt­amtliche Funk­tionä­rin der KPD in Österreich, der Tschecho­slowakei, Holland und Belgien ein­gesetzt.

Nach der national­sozialis­tischen Macht­über­nahme leistet Maria Wiedmaier Wider­stand gegen das neue Regime. Sie arbeitet in kommu­nistischen Betriebs­grup­pen der Berliner Verkehrs-Aktien­gesellschaft (BVG) mit und reist mehr­mals als Mit­glied des Nach­richten­dienstes der KPD in die So­wjet­union. 

Am 6. April 1935 in ihrer Woh­nung ver­haftet, sitzt sie für mehr als fünf Jahre in Unter­suchungs­haft. Das Oberlandesgericht Stuttgart verur­teilt Maria Wiedmaier im Feb­ruar 1938 zu vier­einhalb Jahren Zucht­hausstrafe. Im Oktober 1940 wird sie in das KZ Ravens­brück über­stellt. Eugen Wiedmaier wird im selben Jahr er­mor­det.

Unschuldig am Krieg und dem ganzen Elend und traurigen Erbe, das uns der Faschismus hinterlassen hat, sind unsere Kinder.

Erinnerungsbericht von Maria Wiedmaier, nach 1945

Nach ihrer Be­freiung aus dem KZ Ravens­brück im Mai 1945 enga­giert sich Maria Wiedmaier gemein­sam mit an­deren Über­leben­den als Zeit­zeugin. Sie ist Re­fe­rentin für Sozial­wesen beim Bezirks­amt Berlin-Charlotten­burg. Ab 1957 ist sie für das Ministe­rium für Staats­sicher­heit tätig. 

Portrait: Maria Wiedmaier

Maria Wiedmaier