Biografie
Käthe Tucholla
geb. Scheffler
10. Januar 1910, Berlin – 28. September 1943, Berlin-Plötzensee
Käthe Scheffler wächst in Berlin-Lichtenberg auf und arbeitet nach der Schulausbildung als Sekretärin. In ihrer Freizeit spielt sie Hockey im Arbeitersportverein Sparta Lichtenberg. Dort lernt sie auch ihren späteren Mann, den Fußballer und Schlosser Felix Tucholla kennen. Dieser gehört seit 1928 der KPD an und ist Leiter der KPD-Zelle in der Rummelsburger Lessingstraße (heute Spittastraße). Die beiden heiraten 1940.
Ab 1939 engagiert sich das Paar in der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig. Sie verbreiten Flugschriften und beschaffen Lebensmittelkarten für untergetauchte Regimegegner.
Im Juni 1942 unterstützen sie den aus der Sowjetunion über Ostpreußen abgesprungenen Fallschirmspringer Erwin Panndorf nach seinem Eintreffen in Berlin und besorgen ihm unter Mithilfe von Rudolf Scheffel wechselnde Unterkünfte.
Käthe Tucholla reist mehrmals nach Meerane in Sachsen, um für Erwin Panndorf Kontakte wiederherzustellen. Bei einem dieser Treffen wird sie am 25. Juli 1942 festgenommen. Käthe und Felix Tucholla werden am 17. August 1943 vom „Volksgerichtshof” wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” zum Tode verurteilt.
Ersparen Sie sich das. Es tut nichts zur Sache. Heute ich und morgen vielleicht Sie!
Käthe Tucholla zum Vorsitzenden des „Volksgerichtshofs” nach dessen Verlesung vor der Hinrichtung, 28. September 1943
Ihr Mann wird am 8. September 1943 während der sogenannten Blutnächte und Käthe Tucholla drei Wochen später, am 28. September 1943, im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee ermordet.
In Berlin-Niederschöneweide erinnert seit 1951 das nach ihr benannte Sportstadion an Käthe Tucholla, zudem erinnert ein Platz in Berlin-Lichtenberg an die Tuchollas.