Margarete Bartelt wächst als Tochter des Wilhelmshavener Oberbürgermeisters Emil Bartelt und seiner Frau Dorothea auf. Da sie ihren Vater nicht von der Überzeugung abbringen kann, das Abitur sei „für Mädchen zu anstrengend“, muss sie ihre Schulausbildung zunächst mit der mittleren Reife beenden. Dann lässt sie sich am Sozialpädagogischen Seminar des Vereins Jugendheim zur Erzieherin ausbilden.
Im Rahmen einer Anstellung beim Professor für Jugendwohlfahrt und Sozialethik an der Berliner Universität, Friedrich Siegmund-Schultze, analysiert Margarete Bartelt das Verhältnis von Arbeiterinnen und Arbeitern zur Kirche. Im Anschluss holt sie das Abitur an der Cäcilienschule in Oldenburg nach und schließt ihr darauffolgendes Studium der Diplom-Volkswirtschaft mit der Promotion ab. An der Universität in Frankfurt am Main lernt sie Carl-Dietrich von Trotha kennen, den sie 1933 heiratet. Aus der Ehe gehen vier Söhne hervor.
Margarete von Trotha ist nach der nationalsozialistischen Machtübernahme zusammen mit ihrem Mann in der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis aktiv. Die Gruppe trifft sich heimlich, um Gesellschaftsentwürfe für die Zeit nach dem Ende des NS-Regimes zu erstellen. Anders als andere „Kreisauer“ Ehefrauen ist Margarete von Trotha nicht nur Mitwisserin, sondern beteiligt sich aktiv an den Diskussionen und wirkt am Inhalt der Kreisauer Denkschriften mit. In der Wohnung der Trothas in Berlin-Lichterfelde finden Treffen der Arbeitsgruppe des Kreisauer Kreises statt, die sich mit Wirtschaftsfragen beschäftigt. Zusammen mit ihrem Mann Carl Dietrich von Trotha und dem gemeinsamen Freund Horst von Einsiedel erarbeitet Margarete von Trotha wirtschaftspolitische Konzepte.
Im Gegensatz zu vielen ihrer Mitstreiter werden Margarete und Carl Dietrich von Trotha 1944 nicht verhaftet und erleben das Ende des NS-Regimes in Freiheit.
Weiterführendes
Klaus von Trotha: Carl Dietrich und Margarethe von Trotha. Kreisau und der Kreisauer Kreis, Göttingen 2012