Käte Müller wächst als viertes von sieben Kindern in einer sozialdemokratisch und gewerkschaftlich geprägten Arbeiterfamilie in der Nürnberger Gartenstadt auf. Ab 1923 arbeitet sie im Landesverband Obst- und Gartenbau in Nürnberg als Bürokraft. Bereits als Jugendliche engagiert sie sich in verschiedenen sozialdemokratischen Jugendorganisationen. 1925 tritt sie der SPD und den „Kinderfreunden“ bei. Von der Helferin der Organisation wird sie bald zur Landesvorsitzenden in Bayern. 1928 heiratet Käte Müller den ebenfalls bei den „Kinderfreunden“ tätigen Hans Strobel und wird 1932 Mitglied der Reichsleitung.
Mit der Machtübernahme durch die NSDAP und dem Parteienverbot für die SPD 1933 ändert sich für die politisch aktiven Eheleute die Lebenssituation grundlegend. Während Käte Strobel in ihrer alten Firma verbleiben kann, verliert ihr Mann aufgrund seiner Tätigkeit für die sozialdemokratische Jugendorganisation „Kinderfreunde“ seinen Arbeitsplatz. Beide verteilen sozialdemokratische, gegen das NS-Regime gerichtete Schriften. Hans Strobel wird festgenommen und wird bis Ende 1937 im KZ Dachau in „Schutzhaft“ gesperrt. Käte Strobel steht unter Beobachtung und verhält sich unauffällig. Nach der Geburt von zwei Töchtern 1938 und 1941 zieht sie sich komplett aus dem politischen Widerstand zurück.
Nach Kriegsende engagiert sich Käte Strobel erneut für die SPD. Sie wird 1949 in den Deutschen Bundestag gewählt und gehört ihm durchgehend bis 1972 an. Sie wird Mitglied im SPD-Fraktionsvorstand sowie im Parteipräsidium. Zwischen 1966 und 1972 ist sie als Ministerin im Gesundheits- und Familienressort Teil der Regierung.
Die vielfach für ihr Engagement geehrte Käte Strobel stirbt 1996 in ihrer Geburtsstadt Nürnberg.
Weiterführendes
Gerda Reuß: Des Käddala aus der Gartenstadt. Eine Zeitreise mit Käte Strobel, Nürnberg 2009





