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Biografie

Käthe Seitz

geb. Brunnemer

12. Februar 1894, Ludwigshafen – 15. September 1942, Stuttgart

Portrait: Käthe Seitz

Käthe Brunne­mer wird 1894 in Lud­wigs­ha­fen in eine sozial­de­mo­kra­ti­sche Familie hi­nein­ge­bo­ren. 1918 tritt sie in die SPD ein und wird 1920 Stadt­ver­ord­ne­te der SPD in Cleve. Sie ist in zwei­ter Ehe mit dem 1903 ge­bo­re­nen Alfred Seitz ver­hei­ra­tet und hat eine Toch­ter aus erster Ehe. Käthe Seitz wohnt mit ihrem Mann in Hei­del­berg-Rohr­bach, wo Alfred Seitz in einer Klinik als Kranken­pfleger arbeitet. 

Nach der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­über­nah­me kommen Käthe und Alfred Seitz über Käthes Vater Philipp Brunne­mer, eben­falls aktiver Sozial­demo­krat, in Kontakt mit einer kom­mu­nisti­schen Mann­heimer Wider­stands­grup­pe. Sie werden Teil des Krei­ses um Georg Lech­leiter und hel­fen ab Som­mer 1941 bei der Heraus­gabe der Zeitung „Der Vorbote“. Zwischen 1941 und 1942 werden ins­ge­samt vier Aus­gaben produziert und an Arbeiter in Groß­betrieben ver­teilt. Käthe Seitz stellt in Hei­del­berg die Druck­vor­lagen für die Zei­tung her, nachdem ihr 74-jäh­riger Vater einen Verviel­fäl­ti­gungs­appa­rat besorgt hat. 

Bevor die fünfte Aus­gabe er­schei­nen kann, werden am 26. Febru­ar 1942 die füh­ren­den Mit­glie­der der Gruppe fest­genom­men und wenige Tage später auch Käthe und Alfred Seitz. Zu­sammen mit den anderen Mit­gliedern der Wider­stands­orga­ni­sation werden sie wegen „Vor­be­rei­tung zum Hoch­ver­rat" vom „Volks­ge­richts­hof" zum Tode ver­ur­teilt und am 15. Septem­ber 1942 in Stutt­gart ermordet.

Dein Schick­sal teilst Du mit vielen, vielen … wenn trotz mensch­licher Werte es zum Äu­ßers­ten kommt, glaube mir, auch das Leid ist vergäng­lich.

Käthe Seitz in einem Brief an ihre Tochter, 6. September 1942

Bereits seit 1951 er­innert auf Ver­an­las­sung der Uni­ver­sitäts­ana­to­mie eine Gedenk­stätte auf dem Hei­del­berger Berg­fried­hof an alle er­mor­deten Wider­stands­kämpfer der Grup­pe. Seit 2011 markie­ren zwei Stol­per­steine in Hei­del­berg den letzten Wohn­ort von Käthe und Alfred Seitz.

Portrait: Käthe Seitz

Käthe Seitz