Käthe Brunnemer wird 1894 in Ludwigshafen in eine sozialdemokratische Familie hineingeboren. 1918 tritt sie in die SPD ein und wird 1920 Stadtverordnete der SPD in Cleve. Sie ist in zweiter Ehe mit dem 1903 geborenen Alfred Seitz verheiratet und hat eine Tochter aus erster Ehe. Käthe Seitz wohnt mit ihrem Mann in Heidelberg-Rohrbach, wo Alfred Seitz in einer Klinik als Krankenpfleger arbeitet.
Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme kommen Käthe und Alfred Seitz über Käthes Vater Philipp Brunnemer, ebenfalls aktiver Sozialdemokrat, in Kontakt mit einer kommunistischen Mannheimer Widerstandsgruppe. Sie werden Teil des Kreises um Georg Lechleiter und helfen ab Sommer 1941 bei der Herausgabe der Zeitung „Der Vorbote“. Zwischen 1941 und 1942 werden insgesamt vier Ausgaben produziert und an Arbeiter in Großbetrieben verteilt. Käthe Seitz stellt in Heidelberg die Druckvorlagen für die Zeitung her, nachdem ihr 74-jähriger Vater einen Vervielfältigungsapparat besorgt hat.
Bevor die fünfte Ausgabe erscheinen kann, werden am 26. Februar 1942 die führenden Mitglieder der Gruppe festgenommen und wenige Tage später auch Käthe und Alfred Seitz. Zusammen mit den anderen Mitgliedern der Widerstandsorganisation werden sie wegen „Vorbereitung zum Hochverrat" vom „Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und am 15. September 1942 in Stuttgart ermordet.
Dein Schicksal teilst Du mit vielen, vielen … wenn trotz menschlicher Werte es zum Äußersten kommt, glaube mir, auch das Leid ist vergänglich.
Käthe Seitz in einem Brief an ihre Tochter, 6. September 1942
Bereits seit 1951 erinnert auf Veranlassung der Universitätsanatomie eine Gedenkstätte auf dem Heidelberger Bergfriedhof an alle ermordeten Widerstandskämpfer der Gruppe. Seit 2011 markieren zwei Stolpersteine in Heidelberg den letzten Wohnort von Käthe und Alfred Seitz.