zurück

Biografie

Anna Schumann

geb. Plath

15. Juli 1875, Delitzsch – 23. August 1935, Waldheim

Portrait: Anna Schumann

1875 in eine kinder­reiche Arbeiter­familie hinein geboren, wächst Anna Plath in ärm­lichen Ver­hält­nis­sen auf. Nach dem Besuch der Volks­schule arbeitet sie bis zu ihrer Heirat mit August Schumann im September 1895 als Dienst­mädchen. Das Paar zieht nach Leipzig und bekommt elf Kinder. Drei von ihnen sterben früh.

Seit 1897 Mitglied der SPD, be­teiligt sie sich an Diskussions­abenden für Frauen und wird 1919 Stadt­verordnete. 1922 wechselt sie zur KPD und vertritt nun diese Partei bis 1928 im städtischen Parlament. Im selben Jahr schließt sich Anna Schumann der KP-Opposition, einer Ab­spaltung der KPD, an. Auch nach der Macht­über­nahme durch die National­sozia­listen zahlt sie weiterhin Mitglieds­beiträge an die KPO, bezieht die nun ver­botene KPO-Flugschrift „Einheit“ und über­bringt regel­mäßig Mitglieds­beiträge an vermeintlich sichere Orte im West­teil Leipzigs.

Am 19. Mai 1934 erstmalig fest­genommen, wird sie im Monat darauf ent­lassen, jedoch im Dezember desselben Jahres erneut in Unter­suchungs­haft genommen. Gemeinsam mit anderen KPO-Mitgliedern, darunter ihr Bruder Franz Plath und ihre Tochter Martha Petersohn, wird Anna Schumann am 27. Februar 1935 wegen „Vorbereitung zum Hoch­verrat“ vor dem Ober­landes­gericht Dresden angeklagt. Am 6. Juli 1935 zu zwei Jahren und vier Monaten Zucht­haus ver­urteilt, wird sie drei Wochen später in schlech­tem gesund­heit­lichen Zustand ins Zucht­haus Waldheim eingeliefert.

Der Gefängnis­arzt ver­anlasst am 20. August 1935 die sofortige Über­führung Anna Schumanns in das Stadt­kranken­haus Wald­heim, wo sie nach drei Tagen stirbt. 

Portrait: Anna Schumann

Anna Schumann 

Weiterführendes

Thomas Höpel: Schumann, Anna. Frauen in der Leipziger Politik, online zuletzt abgerufen am 21.10.2024: https://www.leipzig.de/jugend-familie-und-soziales/frauen/frauenwahlrecht/portraets/detailseite-portraets-frauenwahlrecht/projekt/schumann-anna