Biografie
Elfriede Scholz
geb. Remark
25. März 1903, Osnabrück – 16. Dezember 1943, Berlin-Plötzensee
Elfriede Remark wächst als jüngstes von fünf Kindern in Osnabrück auf. Ihr Bruder ist der Schriftsteller Erich Maria Remarque, Autor des 1928 publizierten Antikriegsromans „Im Westen nichts Neues“.
Sie absolviert eine Schneiderlehre und macht sich selbstständig. Aufgrund einer Anämie hat sie Zeit ihres Lebens gesundheitliche Probleme. Ihr einziges Kind verstirbt vier Monate nach der Geburt. Sie ist mehrfach verheiratet, zuletzt mit dem Musiker Heinz Scholz.
Elfriede Scholz ist eine überzeugte Gegnerin des NS-Regimes. Gegenüber ihrer Vermieterin sowie einer Kundin äußert sie sich in ihrer Schneiderei in Dresden wiederholt kritisch über den Krieg. Sie bezeichnet dabei die deutschen Soldaten als „Schlachtvieh“ und wünscht Adolf Hitler öffentlich den Tod.
Vom Ehemann ihrer Kundin verraten, wird sie im August 1943 von der Gestapo festgenommen. Am 29. Oktober 1943 verurteilt der „Volksgerichtshof“ Elfriede Scholz in Berlin zum Tode. Die für November 1943 geplante Hinrichtung von Elfriede Scholz wird verschoben, weil ihre Akte des „Volksgerichtshofs“ bei einem alliierten Luftangriff auf Berlin vernichtet wird. Sie wird am 16. Dezember 1943 in Berlin-Plötzensee ermordet.
Ihr Bruder erfährt erst 1946 von der Hinrichtung seiner Schwester und widmet ihr 1952 den Roman „Der Funke Leben“.
Seit 2013 erinnert ein Stolperstein in Dresden an Elfriede Scholz.
Weiterführendes
Claudia Glunz/Thomas F. Schneider (Hg.): Elfriede Scholz, geb. Remark. Im Namen des Deutschen Volkes: Dokumente einer justitiellen Ermordung (Schriften des Erich Maria Remarque-Archivs 1), Osnabrück 1997
Heinrich Thies: Die verlorene Schwester. Elfriede und Erich Maria Remarque, Springe 2020