Biografie
Johanna Schallschmidt
geb. Nitschke
16. August 1902, Striegau (Strzegom) – August 1981, Berlin (West)
Johanna Nitschke arbeitet ab 1916 als Kindermädchen. Danach pflegt sie ihre schwerkranke Mutter, die 1928 stirbt. 1929 heiratet sie den Angestellten Hans Schallschmidt. Im selben Jahr kommt ihr Sohn zur Welt.
1939 wird Johanna Schallschmidt bei Siemens dienstverpflichtet. 1940 wird ihr Mann zur Wehrmacht eingezogen. Johanna Schallschmidt kommt schließlich mit der Widerstandsgruppe Gemeinschaft für Frieden und Aufbau in Kontakt. Gemeinsam mit Werner Scharff verfasst sie Flugblätter der Gruppe und vervielfältigt sie in ihrer Wohnung. Beim Verteilen helfen ihr Sohn und ihr Mann. Außerdem versteckt Johanna Schallschmidt zeitweise das jüdische Ehepaar Grün in ihrer Wohnung und versorgt sie mit Lebensmitteln.
Am 19. Oktober 1944 wird Johanna Schallschmidt festgenommen. Nach der Haft in mehreren Berliner Gefängnissen wird sie in das Arbeitserziehungslager Fehrbellin überstellt, wo sie im April 1945 die Befreiung erlebt.
Im November 1960 zeichnet der West-Berliner Senat sie für ihre Hilfe als „Unbesungene Heldin“ aus. 1983 wird sie von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem posthum als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.