Hanna Bernstein wächst in Berlin in einem kommunistischen Elternhaus auf. Ihr Vater Rudolf, der KPD-Abgeordneter der Bezirksversammlung Berlin-Mitte ist und verschiedene Parteibetriebe leitet, wird im Februar 1933 festgenommen und im KZ Sonnenburg inhaftiert. Die Familie emigriert nach seiner Entlassung im Juni 1934 in die Sowjetunion.
Nach ihrem Abitur tritt Hanna Bernstein 1942 in eine Propagandaeinheit der Roten Armee ein. Hier nutzt sie ihre deutschen Sprachkenntnisse auf vielfältige Weise: Sie dolmetscht bei Verhören deutscher Kriegsgefangener und Überläufer, wertet erbeutete deutsche Feldpostbriefe aus und verfasst Flugblätter und Aufrufe an die Soldaten der Wehrmacht.
In der Nähe der Frontlinien spricht Hanna Bernstein über einen Lautsprecherwagen zu den Wehrmachtssoldaten und will sie zur Aufgabe des Kampfes bewegen. Zeitweise ist sie auch mit einem Doppeldeckerflugzeug im Einsatz, mit dem sie nachts über den Stellungen der deutschen Soldaten kreist und ihre Appelle verliest. Mit ihrem Lautsprecherwagen begleitet sie die sowjetische Armee auf ihrem Weg von der Ukraine bis nach Wien, wo sie im April 1945 das Kriegsende erlebt.
Später arbeitet Hanna Bernstein in der sowjetischen Militäradministration in Berlin-Karlshorst und heiratet 1946 den sowjetischen Hauptmann Semjon Podymachin. Mit ihm zieht sie Anfang der 1950er Jahre nach Moskau. 1960 kehren sie nach Berlin (Ost) zurück. Hanna Podymachina stirbt in ihrer Heimatstadt im Alter von 89 Jahren.