Eva Lewinski wächst als Kind jüdischer Eltern im ostpreußischen Goldap auf. Nach dem Abitur geht sie zum Erlernen der französischen Sprache nach Nancy, kehrt 1927 nach Deutschland zurück und schließt sich dem von Leonard Nelson gegründeten Internationalen Sozialistischen Kampfbund (ISK) an.
1932 beteiligt sie sich am Versand von Zeitungen und Flugblättern, die sich gegen Adolf Hitler und die Nationalsozialisten richten. Darunter ist der „Dringende Appell für die Einheit”, mit dem der ISK im Reichstagswahlkampf 1932 vor der Wahl Adolf Hitlers warnt und die Gegnerinnen und Gegner zum Zusammenschluss aufruft.
1933 flieht Eva Lewinski ebenso wie ihr Bruder Erich, der als Rechtsanwalt Regimegegner verteidigt, nach Paris, wo die Geschwister ab 1933 gemeinsam mit anderen ISK-Mitgliedern ein vegetarisches Restaurant ins Leben rufen.
Dieses dient bis Ende der 1930er Jahre als Hauptquartier für die antifaschistische Arbeit des ISK. Die Verkaufserlöse werden für die Veröffentlichung von Schriften gegen den Nationalsozialismus verwendet, die auch nach Deutschland geschmuggelt werden.
Ich litt an der inneren der Spaltung in mir, … politischer Mensch, aber nicht nur politischer Mensch zu sein.
Tagebucheintrag von Eva Lewinski vom 15. Januar 1940
Nach mehrmonatiger Internierung im Camp de Gurs flieht Eva im September 1940 zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien und Portugal. Mit einem Schiff erreicht sie von dort aus die USA.
Unterstützt von Eleanor Roosevelt, der Ehefrau des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, setzt sich die seit Mai 1941 mit Otto Pfister verheiratete Eva Pfister von New York aus für die Rettung weiterer aus dem Süden Frankreichs geflohenen Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus ein.
Sie ist zudem für das US-amerikanische Office of Strategic Services (OSS) tätig und gibt von der ISK aus Europa erhaltene Informationen über den Kriegsverlauf an die US-Behörden weiter.
Bis zu ihrem Tod 1991 lebt Eva Pfister in den Vereinigten Staaten.
Weiterführendes
Thomas L. Pfister: Eva and Otto. Resistance, Refugees, and love in the time of Hitler, West Lafayette 2020