Martha Neuffer wächst in Holzgerlingen bei Stuttgart auf. Nach der Volksschule erlernt sie den Beruf der Kontoristin. Mit 15 Jahren lässt sich Martha Neuffer als Zeugin Jehovas taufen und ist schon bald im Predigtdienst, der Tür-zu-Tür-Mission, tätig.
Wir konnten Hitler nicht wählen, denn wir hatten ja schon gewählt, dass wir für Gott sind.
Mertha Klenk, geb. Neuffer, in einem Interview der USC Shoah Foundation, 20. Oktober 1997
Nach dem Verbot der Glaubensgemeinschaft versammeln sich 1934 Mitglieder der „Hitler-Jugend“ und SA vor ihrem Elternhaus. Martha Neuffer wird bedroht und als „Landesverräterin“ beschimpft. Davon lässt sie sich jedoch nicht einschüchtern. Sie ist weiter für die Zeugen Jehovas aktiv, nun jedoch im Geheimen. Sie fertigt Kopien von Schriften der Zeugen Jehovas an und beteiligt sich 1936 an der Verbreitung von Flugblättern. Martha Neuffer muss immer wieder die Arbeitsstelle wechseln, weil sie den „Hitlergruß“ oder das Singen von nationalsozialistischen Liedern verweigert.
Anfang 1940 wird Martha Neuffer von der Gestapo festgenommen, schwer misshandelt und vom Sondergericht Stuttgart zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Auch nach der Haftstrafe hält sie an ihrem Glauben fest.
In der Nachkriegszeit lernt Martha Neuffer ihren späteren Ehemann Friedrich Klenk kennen, der auch den Zeugen Jehovas angehört und den sie 1952 heiratet.