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Biografie

Martha Naujoks

geb. Pleul

2. Dezember 1903, Krefeld – 26. Januar 1998, Hamburg

Portrait: Martha Naujoks

Martha Pleul wächst in ökonomisch prekären Ver­hält­nis­sen auf. Die Mutter ist Schneiderin, der Vater ist Weber. Nach der Volks­schule besucht sie eine private Handels­schule und erlernt den Beruf der Steno­typistin. Bereits mit 14 Jahren tritt Martha Pleul aus der katholischen Kirche aus, ein Jahr später wird sie Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend und 1919 der KPD. Sie arbeitet für die Bezirks­leitungen der KPD in Halle-Merse­burg sowie Hannover und ist Funktionärin im Kommunistischen Jugend­verband Deutschlands (KJVD).

1922 zieht Martha Pleul nach Hamburg und arbeitet als Korres­pondentin für die kommunistische Hamburger Volks­zeitung (HVZ). Wegen ihrer Teilnahme am „Hamburger Aufstand“ im Oktober 1923, durch den die KPD einen Umsturz herbeiführen wollte, kommt sie für drei Monate in Unter­suchungs­haft in das Ham­burger Gefängnis Hütten. 1926 heiratet sie den Kommunisten Harry Naujoks. Aus der Ehe geht ein Kind hervor.

Martha Naujoks ist nach der Macht­übernahme der National­sozialisten im Januar 1933 im kommunistischen Wider­stand aktiv. Im Juli 1933 wird sie von der Gestapo fest­genommen. Während der Haft tritt Martha Naujoks zu­sam­men mit anderen Frauen in den Hunger­streik, um bessere Haft­be­din­gun­gen zu erstreiten. Hier erfährt sie, dass auch ihr Mann in­haftiert ist. Nach drei Monaten wird sie ent­las­sen.

Im September 1935 emigriert Martha Naujoks in die Tschechoslowakei nach Prag. Sie wird in der Grenz­region eingesetzt und ist unter anderem als Kurierin tätig. Anfang 1936 wird sie in die Sowjet­union geschickt. Unter dem Namen „Inge Karst“ arbeitet sie beim Verlag für aus­ländische Arbeiter in Moskau. Nach Kriegs­ende kehrt Martha Naujoks 1945 nach Deutsch­land zurück.

Ab Juni 1945 ist Martha Naujoks als Redaktions­sekretärin bei der Berliner Zei­tung tätig und wechselt dann nach Ham­burg, wo sie im Büro der KPD arbeitet. Als sie sich 1950 krank­heitsbedingt zurück­ziehen muss, hilft sie ihrem Mann Harry Naujoks bei der Heraus­gabe eines Buches über seine Erinnerungen als politischer Häftling im KZ Sachsen­hausen. 

Martha Naujoks stirbt im Alter von 94 Jahren in Hamburg. Ihr Grab befindet sich im „Garten der Frauen“ auf dem Ohlsdorfer Friedhof. 

Portrait: Martha Naujoks

Martha Naujoks 

Interview mit Martha Naujoks

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